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Wupperbrücke wieder für PKWs geöffnet − Behelfsbrücke kommt im nächsten Jahr, Neubau startet 2019

Gute Nachricht für Autofahrer: Sie können ab sofort wieder über die Wupperbrücke zwischen Leichlingen und Solingen fahren. Jedoch gelten dabei deutliche Einschränkungen: Aus Sicherheitsgründen dürfen nur Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen passieren, die maximal 2,20 Meter breit sind. Freigegeben ist auch nur eine Fahrspur, die sich beide Fahrtrichtungen teilen. Eine Ampel regelt die Zufahrt. Zahlreiche Leitelemente führen eindeutig in diese ausgewiesene Spur, die exakt über die beiden innenliegenden Längsträger des Bauwerks führt. Fahrzeuge, die schwerer oder breiter sind, müssen weiterhin der ausgeschilderten Umleitung folgen. Fußgänger und Radfahrer können die Brücke wieder auf beiden Seiten queren. Sie teilen sich jeweils anderthalb Meter breite Spuren, die über die äußeren Längsträger des Bauwerks führen. Fahrräder müssen deshalb geschoben werden.

Rissbildung bleibt bedenklich
Die Brücke war im Juni zunächst gesperrt worden, nachdem das Gutachten über eine umfangreiche Prüfung im Frühjahr vorgelegt worden war. Darin hatten die Experten festgehalten: „Weder für den Eigengewichtszustand noch für den Zustand mit eingeschränkter Verkehrsführung kann die Standsicherheit definiert werden.“ „Zu dieser Entscheidung gibt es keine Alternative“, betonten Vertreter der Stadt Solingen und des Rheinisch-Bergischen Kreises einvernehmlich.

Zugleich wurde eine weitere Prüfung auf den Weg gebracht, die detaillierte Erkenntnisse liefern sollte. Noch im Juni fand die Belastungsprobe statt, bei der ein 35-Tonnen-Fahrzeug insgesamt viermal über die Brücke fuhr. Zudem wurde die Fahrbahndecke zur weiteren Untersuchung des Untergrundes geöffnet. Inzwischen sind alle Daten ausgewertet und der Prüfbericht des Statikers liegt vor. Er hält fest, dass das gefährliche plötzliche Versagen der Spannbeton-Konstruktion nach heutigem Wissenstand eher unwahrscheinlich sei. Dennoch bleibe die fortschreitende Rissbildung bedenklich und müsse genau beobachtet werden. „Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, die Brücke mit Einschränkungen und unter intensiver Kontrolle zu öffnen. Wir schöpfen damit den Rahmen aus, den wir aktuell fachlich vertreten können“, erläutert Stadtdirektor Hartmut Hoferichter. Zukünftig wird das Bauwerk mindestens einmal im Monat geprüft, vom Ergebnis hängen die nächsten Schritte ab. Weitere Maßnahmen zur Entlastung oder auch eine erneute Sperrung können dabei nicht ausgeschlossen werden.

Behelfsbrücke als Übergangslösung
Der Rheinisch-Bergische Kreis und die Stadt Solingen als Eigentümer planen einen zeitnahen Neubau der wichtigen Wupperquerung. 2019 sollen die Bauarbeiten beginnen, die voraussichtlich 18 Monate dauern. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, soll der Verkehr etwa ab Sommer 2018 über eine Behelfsbrücke fließen. „Die Einschränkungen für den Verkehr sollen so gering wie möglich gehalten werden. Daher wird die Behelfsbrücke auch für den Schwerlastverkehr passierbar sein“, betont Reinhard Haase, stellvertretender Baudezernent beim Rheinisch-Bergischen Kreis. Die technische Planung dazu ist weitgehend abgeschlossen, aktuell werden noch Gespräche mit Genehmigungsbehörden und Grundstückseigentümern geführt.

Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf insgesamt rund 5 Millionen Euro, dabei sind rund 3,55 Millionen für den Neubau und etwa 1,45 Millionen für die Behelfsbrücke veranschlagt. Stadt und Kreis teilen sich die Kosten zu je 50 Prozent. Der Neubau ist bereits in das Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen eingeplant, die Förderquote beträgt voraussichtlich 60 Prozent. Zusätzlich wird bis Ende August ein weiterer Förderantrag für den Bau der Behelfsbrücke eingereicht, erste Ausschreibungen könnten Anfang Oktober folgen.

von: Rheinisch-Bergischer Kreis/Pressestelle

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