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Zehn Jahre qualifizierte Kindertagespflege im Rheinisch-Bergischen Kreis: Eine Erfolgsgeschichte

In den vergangenen zehn Jahren wurden rund 900 Kinder in der Kindertagespflege des Rheinisch-Bergischen Kreises betreut. Das Angebot hat sich mittlerweile zu einer gefragten Alternative zur Kindertagesstätte entwickelt. Die Eltern schätzen dabei insbesondere die Flexibilität der Betreuung und die familienähnlichen Strukturen. Dieses zehnjährige Jubiläum nahmen das Amt für Familie und Jugend und Landrat Stephan Santelmann zum Anlass, das langjährige Engagement der Tagesmütter ins Rampenlicht zu stellen: „Sie nehmen eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft – insbesondere für unsere Kinder – wahr. Darauf können Sie stolz sein und dafür danke ich Ihnen ganz herzlich.“
Professionalisierung durch Qualifizierungskurse
Aufgewertet wurde die Kindertagespflege insbesondere durch das Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern, welches 2007 geändert wurde. Um sich als Tagespflegeperson zu qualifizieren, müssen Interessierte seitdem entsprechende Qualifizierungskurse belegen. Diese vermitteln beispielsweise Kenntnisse in Frühpädagogik und dem richtigen Umgang mit Kleinkindern, aber auch in Erster Hilfe, Hygiene, dem Handling zur Selbstständigkeit, Kinderschutz und vielen weiteren Aspekten mehr. „Wir wollten damals raus aus der Grauzone und die Tagespflege als ein professionelles Berufsbild etablieren“, erklärt Christian Mai vom Amt für Familie und Jugend.
Die Arbeit als Tagespflegeperson ist abwechslungsreich, vielfältig und lässt viel Raum für eigene Ideen und Kreativität. Nicht umsonst wirbt das Amt für Familie und Jugend des Rheinisch-Bergischen Kreises, welches für Burscheid, Kürten und Odenthal zuständig ist, für eine Tätigkeit als Tagespflegeperson mit dem Slogan „Mit Neugierigen die Welt entdecken“. Denn als Tagespflegeperson zu arbeiten, ist mehr Berufung denn schlicht Broterwerb. Es geht keinesfalls nur darum, auf Kinder aufzupassen und ihnen eine Versorgung für die Zeit zu gewährleisten, in der die Eltern nicht können. Vielmehr begleiten die Tagespflegepersonen die Kinder ganz individuell in ihrer persönlichen Entwicklung. Sie bieten ihnen ein familienähnliches Umfeld, in dem Sozialkontakte – insbesondere zu Gleichaltrigen – eine wichtige Rolle spielen und eingeübt werden. So können sich die Kleinsten ausprobieren, in einem geschützten Raum erste Erfahrungen sammeln und jeden Tag die Welt ein kleines Stück mehr entdecken. „Die Arbeit mit den Kindern macht einfach unglaublich Spaß und gibt viel. Wir standen zwar auch immer wieder vor Herausforderungen, aber dabei hat uns das Amt für Familie und Jugend mit viel Herzblut unterstützt“, erzählt Kerstin Trawinski, eine der insgesamt zwölf Tagesmütter, die die Arbeit bereits seit zehn Jahren ausüben. Sechs von ihnen kommen aus Burscheid, jeweils drei aus Kürten und Odenthal. Insgesamt gibt es aktuell 53 Tagespflegpersonen in den drei Kommunen.

Rückblick
2007 startete der erste Qualifizierungs-Grundkurs. In diesem lernten die zehn Tagesmütter erstmalig nach klar definierten Standards, was sie für ihre Arbeit mit den Kindern, aber auch die Organisation dahinter benötigen. Damals wurde ihre Tätigkeit mit rund 2,25 Euro pro Stunde und Kind durch das Jugendamt des Rheinisch-Bergischen Kreises vergütet. Heute ist das deutlich mehr. Von diesen Regelungen profitierten 2008 35 Kinder, die von einer Tagesmutter betreut wurden. Seitdem wurden die Rahmenbedingungen für die Tagespflegpersonen kontinuierlich weiter verbessert. Heute werden die Kosten für die Qualifizierungsmaßnahmen sowie der Sozialversicherungsleistungen in Teilen übernommen. Den Tagespflegepersonen steht bezahlter Urlaub zu und auch im Krankheitsfall erhalten sie weiter ihr Gehalt. Es gibt die Möglichkeit, bei angemieteten Räumlichkeiten einen Mietkostenzuschuss zu bekommen, oder aber finanzielle Mittel zur Ausstattung der eigenen vier Wände, in denen die Betreuung stattfindet, zu beantragen. Im Rahmen eines etablierten Netzwerkes erhalten die Tagespflegepersonen Informationen zu Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Beratung zu vielen Aspekten rund um Existenzgründung und Selbstständigkeit. Darüber hinaus spielen aber auch der persönliche Kontakt sowie die unkomplizierte Möglichkeit zu Austausch und Dialog eine wichtige Rolle.

Kindertagespflege: hohe Nachfrage
Heute werden in Burscheid, Kürten und Odenthal rund 160 Kinder im Rahmen der Tagespflege betreut. Je nach Erfahrungsstufe erhalten die Tagespflegepersonen eine Vergütung zwischen 4,40 Euro und 5 Euro pro Stunde und Kind. Von Elternseite gibt es eine hohe Nachfrage, ihre Kinder bei einer Tagespflegeperson betreuen zu lassen. Daher starten jedes Jahr neue Qualifizierungskurse und in Zukunft wird der Umfang der Ausbildung ausgeweitet. Erst kürzlich erhielten 13 neue Tagesmütter, die erfolgreich ihren Qualifizierungskurs beim Familienbildungswerk des Deutschen Roten Kreuzes abgeschlossen hatten, ihre Zertifikate. Partner waren in diesem Fall auch die Städte Rösrath, Overath und Leichlingen. Auch dieses Jahr im April wird ein neuer Qualifizierungskurs mit den anderen Jugendämtern im Rheinisch-Bergischen Kreis und gemeinsam mit der Katholischen Familienbildungsstätte Bergisch Gladbach und dem Familienbildungswerk des Deutschen Roten Kreuzes Bergisch Gladbach angeboten.
Um das Thema Tagespflege weiter voranzutreiben, hat das Amt für Familie und Jugend des Kreises gemeinsam mit der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (RBW) Ende letzten Jahres auch eine Veranstaltung für Firmen angeboten, die unter dem Titel „Gemeinsam mehr Vereinbarkeit wagen!“ stand. Auch in Zukunft sollen Unternehmen noch stärker eingebunden werden.

Folgende Institutionen waren Partner im Bereich Tagespflege:
Katholische Familienbildungsstätte Bergisch Gladbach, Familienbildungswerk des DRK Kreisverbandes Rheinisch-Bergischer Kreis e.V., Elterninitiative Odenthaler Kobolde e.V., Kindergarteninitiative KREISEL e.V., Familienzentrum Schützeneich Burscheid, Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW), Deutscher Kinderschutzbund Rheinisch-Bergischer Kreis e. V., Katholische Erziehungsberatung e.V. | Fachdienst Prävention, Jobcenter/Agentur für Arbeit.

von: Rheinisch-Bergischer Kreis/Pressestelle

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