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40 Jahre Kinderchortreffen im Rheinisch-Bergischen Kreis – Interview mit Kulturreferentin Charlotte Loesch: Gemeinsames Singen das Highlight

40 Jahre Kinderchortreffen im Rheinisch-Bergischen Kreis – Interview mit Kulturreferentin Charlotte Loesch: Gemeinsames Singen das Highlight
Foto: Das Kinderchortreffen im Jahr 2015. Bildquelle: Silke Steinraths

Seit 40 Jahren gibt es das Kinderchortreffen im Rheinisch-Bergischen Kreis. Die Veranstaltung, bei der die jungen Sängerinnen und Sänger ihr Können und ihre Begeisterung für Musik Eltern, Bekannten und Verwandten präsentieren, ist mittlerweile eine echte Institution in der Region. Im Interview blickt Kulturreferentin Charlotte Loesch auf die Anfänge zurück, spricht über die Besonderheiten des Formats und die Schwierigkeiten in Pandemie-Zeiten.

Vor 40 Jahren wurde das Kinderchortreffen initiiert – wie sahen die Anfänge aus?
Charlotte Loesch: Der Kreisausschuss hat damals – im Dezember 1980 – angeregt, das Kinderchortreffen ins Leben zu rufen und auch die finanziellen Mittel dafür bereitgestellt. Mit der Organisation und Durchführung wurde das Kulturamt beauftragt. Verantwortliche beim Fachbereich Kultur war damals Margret Sommerfeld, der zuständige Dezernent Hilmar Selbach. Bei dem Format sollte es sich in erster Linie um ein ungezwungenes Treffen der Kinder handeln, ganz ohne den Charakter eines Wettsingens. Der Kreis wollte den Chören die Möglichkeit geben, sich dem Publikum vorzustellen. Diesem Grundgedanken folgt das Kinderchortreffen bis heute.

Und wie wurde die Idee dann umgesetzt?
Charlotte Loesch: Das Interesse an einer Teilnahme war riesig, sodass eine Auswahl der Chöre getroffen werden musste. Die Chöre, die nicht berücksichtigt werden konnten, waren dann im darauffolgenden Jahr dabei. Am ersten Kinderchortreffen – das übrigens am Sonntag, dem 22. März 1981, nachmittags in der IGP Paffrath stattfand – nahmen neun Kinder- und Jugendchöre teil. Das war mit rund 400 Kindern und Jugendlichen eine richtig große Veranstaltung. Schon damals war der damalige Landrat Dr. Konrad Kraemer dabei, hat das Treffen eröffnet und Urkunden verteilt. Diese Tradition haben wir in all den Jahren fortgesetzt.

Eine solche Veranstaltung über einen so langen Zeitraum am Leben zu erhalten ist etwas Besonders – was ist das Erfolgsrezept?
Charlotte Loesch: Der Grundgedanke, der Spaß am gemeinsamen Singen und Musizieren, ist nach wie vor aktuell. Im Chor kann man ein starkes Gemeinschaftsgefühl erfahren, das ist für die Kinder eine tolle Erfahrung. Dazu hat sich das Kinderchortreffen im Laufe der Jahre natürlich weiterentwickelt und wurde thematisch immer wieder angepasst. In den ersten Jahren nahmen überwiegend Kinder- und Jugend-Kirchenchöre teil, heute sind es fast ausschließlich Grundschulchöre.

Wie ging es mit dem Kinderchortreffen denn in den folgenden Jahren weiter?
Charlotte Loesch: 1990 wurde Susanne Bonenkamp Kreiskulturreferentin und führte das Format weiter. Sie brachte einige Neuerungen wie einen Plakatwettbewerb oder die stärkere Ausrichtung auf verschiedene Themen ein. Heute gibt es ein professionell gestaltetes Programmheft, der Ablauf ist sehr liebevoll und auf die Kinder zugeschnitten. Jedes Jahr gibt es ein anderes Motto, beispielsweise „Tiere und andere schräge Vögel“, „Keine Angst vor Hexen und Gespenstern“, oder „Stadt, Land, Fluss“. Diese Themen strukturieren das Programm und geben die Richtung der Lieder vor. Das Brainstorming mit den Chorleiterinnen und Chorleitern führt immer wieder zu Experimenten und Themenfeldern, die häufig im ersten Moment sehr ambitioniert erscheinen, dann aber zu großer Begeisterung führen. Die Liedervorschläge für gemeinsame und individuelle Beiträge, die rotierende musikalische Leitung sowie die Moderation fügen sich zu einem erfolgreichen Ganzen.

Was sind die Rahmenbedingungen, die das Kinderchortreffen so erfolgreich machen?
Charlotte Loesch: Das Treffen findet jedes Jahr zu einem ähnlichen Zeitpunkt statt – nämlich an einem Sonntag kurz vor den Osterferien. So können die Chöre den Termin lange im Vorfeld einplanen. Das Kulturamt lädt dazu alle ihm bekannten Chöre aus dem Kreisgebiet ein – egal ob schulisch, kirchlich, vereinsgebunden oder privat. Etwa sechs Chöre mit ungefähr 150 bis 200 Kindern sind jedes Jahr mit dabei, die Aula im Overather Schulzentrum Cyriax bildet den optimalen Rahmen, denn alle Mitwirkenden sind gleichzeitig auf der Bühne. Die Kinder werden in der Pause auch verpflegt. Zur gemütlichen Atmosphäre trägt ebenfalls bei, dass die Fördervereine der teilnehmenden Schulen und Institutionen im Wechsel eine Cafeteria betreiben. Am Ende der Veranstaltung steht immer das gemeinsame Singen – das ist für alle Beteiligten ein großartiger Moment und das absolute Highlight des Kinderchortreffens!

Jetzt sind wir im Jubiläumsjahr – und pandemiebedingt kann zum zweiten Mal kein Treffen stattfinden – wie gehen Sie damit um?
Charlotte Loesch: Ja, das bedauern wir wirklich sehr. Denn das Treffen hat viele Generationen an Kindern, Eltern, Großeltern und schlichtweg Musikbegeisterten begleitet. Anekdoten und Anekdötchen sind mit diesen Zusammentreffen verbunden. Deswegen möchten wir das vierzigjährige Jubiläum auch feiern – wenn auch in einem anderen Rahmen. Auf unserer Internetseite unter https://www.rbk-direkt.de/kinderchortreffen.aspx gibt es Videobotschaften und Grußworte von Wegbegleitern, Fans und den kleinen Musikantinnen und Musikanten. Damit lässt sich zumindest etwas zurückblicken und das Kinderchortreffen lebendig halten. Denn wir freuen uns, dass das Treffen auch nach 40 Jahren noch eine so beliebte und ungezwungene Veranstaltung ist, die ganz im Zeichen des gemeinsamen Singens und Musizierens steht. Wir wünschen dem Kinderchortreffen noch einmal mindestens 40 Jahre – und hoffen sehr, dass es im Jahr 2022 auch endlich wieder stattfinden kann!

von: Rheinisch-Bergischer Kreis/Pressestelle

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