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Landrat überreicht Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Professorin Dr. Sylvia Thun aus Overath

Landrat überreicht Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Professorin Dr. Sylvia Thun aus Overath
Bild: Sylvia Thun aus Overath erhielt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland – für herausragendes Engagement im Bereich der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Landrat Stephan Santelmann überreichte die Auszeichnung (im Bild v. l.: Heike Witthausen-Thun, Professorin Dr. Sylvia Thun, Landrat Stephan Santelmann); Bildquelle: Rheinisch-Bergischer Kreis/ Joachim Rieger

Die Professorin Dr. Sylvia Thun engagiert sich seit vielen Jahren innerhalb ihres Berufsstandes und weit darüber hinaus im Bereich eHealth, der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Sie hat damit derart herausragende Verdienste erworben, dass sie mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wird.

Im Anschluss an ihr Ingenieur-Studium der biomedizinischen Technik an der Fachhochschule Aachen studierte die Overatherin Mitte der 90er-Jahre Medizin an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Bereits während ihrer darauffolgenden zehnjährigen Tätigkeit als Klinikärztin am Institut für Radiologische Diagnostik am Universitätsklinikum Aachen engagierte sie sich im Qualitätsmanagement der Klinik. Im Anschluss war sie bei einer Unternehmensberatung im Gesundheitswesen tätig, ehe Thun von 2004 bis 2011 zum Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information in Köln wechselte und sich dort den Schwerpunkten von Terminologien und Klassifikationen sowie der Interoperabilität zwischen Softwaresystemen im Gesundheitswesen widmete.

Schon früh erkannte Sylvia Thun, dass es in Deutschland in der Medizin keine allgemein gültige Strategie zur Nutzung internationaler IT-Standards für Datenkommunikation gab. Fortan setzte sie sich zum Ziel, die Standardisierung der Gesundheitsinformation voranzutreiben. Unermüdlich engagiert sie sich seit vielen Jahren, einheitliche IT-Standards zu etablieren und bestehende Barrieren abzubauen, um eine optimale Vernetzung der Daten zu ermöglichen und Deutschland bestmöglich beispielsweise im Bereich der anstehenden digitalen Neuerungen wie der Einführung der elektronischen Patientenakte und der Telemedizin vorzubereiten. Sie ist Verfasserin mehrerer Fachbücher und zahlreicher Publikationen.

Auch über die Grenzen Deutschlands hinaus bringt sich Thun mit ihrem hochgefragten Fachwissen sehr erfolgreich ein, wenn es darum geht, viele Entwicklungen um eine einheitliche medizinische Sprache und IT-Standards im Gesundheitswesen in Europa zu beeinflussen und zu prägen. So trug sie maßgeblich im EU-Projekt „EpSOS – grenzüberschreitende Gesundheitsdienste in der EU“ dazu bei, dass für Europa eine einheitliche Patientenakte abgestimmt und etabliert wurde. Daneben wirkte sie erfolgreich bei internationalen Projekten zur Gesundheitstelematik mit.

Ihre ehrenamtliche Gremienarbeit ist sehr breit gefächert und wird bereits langjährig unter erheblichem Zeitaufwand von ihr ausgeübt. Sylvia Thun berät und vermittelt vielfältig zwischen Einrichtungen im Gesundheitswesen und politischen Akteuren und bringt sich seit vielen Jahren in diversen Standardisierungsorganisationen ein.

Da die Expertin lange als einzige Frau in einer Führungsposition in der von Männern dominierten IT-Branche arbeitete, ist es ihr ein persönliches Anliegen, auch andere Frauen für die eHealth-Szene zu begeistern. Dies gelingt ihr beispielsweise mit der von ihr gegründeten Netzwerkinitiative „shehealth“ Insbesondere Berufseinsteigerinnen finden in ihr eine große Unterstützung und profitieren von ihrem weit verzweigten Netzwerk.

2011 berief die Hochschule Niederrhein Sylvia Thun zur Professorin. Dort lehrt die Expertin Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen und wurde 2014 Direktorin des eHealth-Kompetenzzentrums. Seit 2018 wirkt die Overatherin als Direktorin für eHealth und Interoperabilität am Berliner Institut für Gesundheitsforschung der Charité. Ihre Lehrtätigkeit an der Hochschule Niederrhein übt sie weiterhin mit circa der Hälfte ihrer Arbeitszeit aus.

Darüber hinaus berät sie ehrenamtlich den Senat der Stadt Berlin und das Land Brandenburg bezüglich der „Digital Health City Berlin-Brandenburg. 2006 verlieh die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Professorin das Zertifikat „Medizinische Informatik“. Im Jahr 2014 wurde sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zu einer der „Digitalen Köpfe“ Deutschlands ernannt.

von: Rheinisch-Bergischer Kreis/Pressestelle

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