Direkt zur Hauptnavigation Direkt zum Inhalt
Übernehmen

Ihr Behördenlotse

Ihr Wegweiser zu unseren Dienststellen. Geben Sie dazu einfach Ihren Suchbegriff ein, den Anfangsbuchstaben, oder wählen Sie direkt Ihr Thema:

Gedenktag 27. Januar 1945

© Susanne Schröder

Der Besuch des Bundespräsidenten Roman Herzog im Konzentrationslager Auschwitz im Januar 1995 war der erste Besuch eines deutschen Staatsoberhauptes an diesem Ort. Auschwitz ist das Synonym für die systematische Ermordung von Millionen jüdischer Menschen durch das NS-System. Aber auch andere Gruppen waren im Visier der Nazis, wie Roma und Sinti, Intellektuelle wie Geistliche, Kommunisten und Gewerkschafter, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, sogenannte Asoziale sowie geistig und körperlich Behinderte. Nach seiner Rückkehr aus Polen, wo die Nationalsozialisten zahlreiche ihrer Tötungslager errichteten, rief Roman Herzog 1996 den 27. Januar zum nationalen Gedenktag aus.

Seitdem bemüht sich der Rheinisch-Bergische Kreis, jedes Jahr im Januar eine Veranstaltung anzubieten, die diese Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet:

27. Januar 2024: Ausstellung zum Thema
"Antisemitismus"

Ausstellung: „‚Du Jude!‘ – Alltäglicher Antisemitismus in Deutschland“

© Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.

Ausstellungszeitraum: 15.01.2024 – 02.02.2024

Ausstellungsort: Kreishaus Heidkamp, Am Rübezahlwald 7, 51469 Bergisch Gladbach

Matinee: 25.01.2024, 10.30 Uhr, Kreishaus Heidkamp (Großer Sitzungssaal)

Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Kaufmännische Schulen in Bergisch Gladbach gestalten die Matinee mit eigens erarbeiteten Beiträgen. Lev Gordin und Julia Vaisberg werden das Programm mit Musikbeiträgen von Ernest Bloch bereichern. Im Anschluss findet eine Führung durch die Ausstellung statt.

Schülerinnen und Schüler sowie weitere Interessierte sind herzlich zur Matinee eingeladen!
Für Schulklassen sowie größere Gruppen wird eine Voranmeldung erbeten unter kultur@rbk-online.de oder unter 02202 13-2770.

Zur Ausstellung: Immer noch wird Judenfeindschaft häufig als historisches Phänomen betrachtet, das wenig Aktualität besitzt und vorwiegend mit dem Nationalsozialismus verknüpft wird. Dass Antisemitismus jedoch alltägliche Lebensrealität für Jüdinnen und Juden in Deutschland darstellt, er verschiedene, auch neuere Formen annimmt und in allen gesellschaftlichen Schichten und Milieus anzutreffen ist, darauf weisen empirische Studien seit Jahren hin. So vermeiden es etwa 70 % der hier lebenden Jüdinnen und Juden aus Gründen des Selbstschutzes sich als jüdisch erkennbar zu geben. Ebenso haben die grassierenden Verschwörungstheorien seit Ausbruch der Covid 19-Pandemie wie auch das Attentat in Halle 2019 die virulente Bedrohlichkeit bewiesen. Seit dem Hamas-Angriff auf Israel im Oktober 2023 ist die Zahl der beim Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus in Berlin gemeldeten antisemitischen Vorfälle drastisch gestiegen.

Mit der Ausstellung, die nicht nur grundsätzlich über Antisemitismus informiert, sondern einen eingehenden Einblick in seine verschiedenen Facetten gibt, darunter die des Antijudaismus, modernen Antisemitismus oder auch israelbezogenen Antisemitismus, möchte die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit einen Beitrag zu einer antisemitismuskritischen Bildungsarbeit leisten. Durch die Ausstellung führen drei jüdische Protagonistinnen. Die Perspektiven und alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie die Bedrohungslage und Diversität jüdischen Lebens in Deutschland sollen so noch greifbarer gemacht werden.

Die Ausstellung wurde entworfen vom Projekt „Jederzeit wieder! Gemeinsam gegen Antisemitismus!“ der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.

Weiteres Rahmenprogramm:
Darüber hinaus wird im Ausstellungszeitraum ein umfangreiches Rahmenprogramm zu dem hochaktuellen Thema in Kooperation mit den KulturScouts Bergisches Land sowie der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. angeboten.

Terminüberblick:
Am 18.01.2024, 16 Uhr und 30.01.2024, 10 Uhr führt Sebastian Werner von der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit durch die Ausstellung und bietet Gelegenheit zum Gespräch. Der Treffpunkt ist im Kreishausfoyer.

Am 19.01.2024 wird ein Workshop zum Thema Antisemitismus der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit unter dem Titel „Nur ein Witz?!“ veranstaltet. Hierbei handelt es sich um eine geschlossene Veranstaltung.

Am 22.01.2024, 19 Uhr sowie am 23.01.2024, 10 Uhr finden im Kreishaus Autorenlesungen aus dem Buch „Nicht ohne meine Kippa! Mein Alltag in Deutschland zwischen Klischees und Antisemitismus“ statt. Im Gespräch mit Sebastian Werner von der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit erzählt Levi Israel Ufferfilge von seinen Erfahrungen als sichtbarer Jude in Deutschland und gibt die Möglichkeit zu Austausch und Dialog mit dem Publikum. Die Vormittagsveranstaltung ist speziell für Schulklassen und Jugendgruppen gedacht.

Um Anmeldung zu den genannten Veranstaltungen unter kultur@rbk-online.de oder unter 02202 13-2770 wird gebeten. Die Plätze sind begrenzt.

27. Januar 2023: Klaber-Ausstellung

Ausstellung: DIE KLABERS – Geschichte einer jüdischen Familie aus dem Rheinland 

Anna und Paul Getreider mit den Kindern Margot und Heinz im Herbst 1937 vor dem Hauptgebäude der Universität Bonn. © Foto: privat/Copyright: Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum Bonn. 

Ausstellungszeitraum: 19.01.2023 – 10.02.2023

Ausstellungsort: Kreishaus Heidkamp

Zur Ausstellung: In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließen sich die Klabers in Zülpich nieder. Zwei Generationen später waren die Mitglieder von Moses Klabers großer Familie in verschiedenen Leitberufen des Landjudentums etabliert. Im Kaiserreich waren sie nunmehr rechtlich gleichgestellt. Als überzeugte deutsche Bürger dienten sie als Soldaten im Ersten Weltkrieg. Einige erlangten bescheidenen Wohlstand, bevor sie, unter der NS-Herrschaft ihrer bürgerlichen Rechte beraubt, ausgegrenzt und verfolgt wurden. Die meisten Mitglieder der Familie Klaber wurden deportiert und ermordet, nur wenige überlebten. Margot Epstein, geboren und aufgewachsen in Bonn, hat bei ihrer Flucht 1939 nach Großbritannien und weiter in die USA viele persönliche Fotos der Familie retten können. Die Ausstellung erzählt anhand dieser Fotos und persönlicher Dokumente die Geschichte der Klabers in der Voreifel, im Rheinland und in der ganzen Welt.

Eine Ausstellung der Gedenkstätte Bonn mit freundlicher Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen.

27. Januar 2022: Anne-Frank-Ausstellung

Ausstellung „‚Lasst mich ich selbst sein‘. Anne Franks Lebensgeschichte“

Anne Frank, 1942 (© Photo collection Anne Frank House, Amsterdam. Public Domain Work)

Ausstellungszeitraum:

27.01.2022 – 17.02.2022

Ausstellungsort: Nelson-Mandela-Gesamtschule

Zur Ausstellung: Dieses Jahr hat das Kulturamt, mit freundlicher Unterstützung der Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln und in Kooperation mit den KulturScouts Bergisches Land, ein ganz besonderes Ausstellungsprojekt in den Rheinisch-Bergischen Kreis geholt: „‚Lasst mich ich selbst sein‘. Anne Franks Lebensgeschichte“ ist eine Wanderausstellung des Anne Frank Zentrums Berlin und des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Die Ausstellung zeigt in acht Kapiteln die Lebensgeschichte von Anne Frank und gibt Einblicke in die Zeit, in der sie gelebt hat: Die ersten Jahre in Frankfurt am Main, die Flucht ihrer Familie vor den Nationalsozialisten sowie ihr Leben in Amsterdam vor und während der Besatzungszeit. Sie vermittelt Wissen über die Zeit der Familie Frank im Versteck, die letzten sieben Monate in den Konzentrationslagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen sowie die Erinnerung an Anne Frank und ihr Tagebuch.

Die Wanderausstellung wendet sich direkt an junge Menschen mit Fragen zu Identität, Gruppenzugehörigkeiten und Diskriminierung: „Wer bin ich?“, „Wer sind wir?“, „Wen schließen wir aus?“ Sie geht zudem der Frage nach, was junge Menschen heute bewirken können und stellt Initiativen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus vor. Kernelement des Ausstellungsprojekts ist der Ansatz der „Peer Education“. Im Rahmen eines zweitägigen Seminars werden bis zu 30 junge Menschen zu Peer Guides ausgebildet. Dabei lernen sie die Inhalte der Ausstellung und interaktive Methoden kennen, um andere Jugendliche durch die Ausstellung zu begleiten.

Das Projekt fand in Zusammenarbeit mit der Nelson-Mandela-Gesamtschule (NMG) Bergisch Gladbach und der Integrierten Gesamtschule Paffrath (IGP) statt. Schülerinnen und Schüler der NMG sowie der IGP boten Führungen durch die Ausstellung an.

Überblick zur Ausstellung.
Flyer zur Ausstellung.

27. Januar 2021: Ein Film-Projekt mit der Auschwitz-Überlebenden Philomena Franz

"Zwischen Liebe und Hass"

Seit 1996 greift der Rheinisch-Bergische Kreis den Gedenktag „27. Januar 1945“, den Tag der Befreiung des KZ Auschwitz, mit Veranstaltungen auf. Das Kulturamt hat ein ganz besonderes Film-Projekt mit der Auschwitz-Überlebenden Philomena Franz vorbereitet: Ein Zeitzeugen-Interview mit dem an ihre Autobiographie angelehnten Titel "Zwischen Liebe und Hass".


Philomena Franz,© privat

Philomena Franz ist eine deutsche Sintizza, Auschwitz-Überlebende, Zeitzeugin und Autorin, die sich sehr um die Erinnerungskultur in Deutschland, speziell in Bezug auf das Schicksal der Sinti und Roma im Nationalsozialismus, verdient gemacht hat. 1995 wurde ihr für ihre Verdienste das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2001 wurde sie von der Europäischen Bewegung Deutschland mit dem Preis „Frauen Europas“ ausgezeichnet.

In dem Interview lässt Philomena Franz an ihrer berührenden Geschichte teilhaben. Sie berichtet von ihrer Verhaftung, der Deportation in das KZ Auschwitz-Birkenau, vom Lagerleben, von Flucht und psychischen wie physischen Qualen. Aber selbst angesichts dieses schier unvorstellbaren Leids auch immer wieder von Hoffnung, von dem Glauben an das Gute in den Menschen.

Philomena Franz war bekannt als Autorin und Zeitzeugin, sie hielt Vorlesungen in Universitäten, Schulen und Volkshochschulen. Sie verstarb am 28.12.2022 im Alter von 100 Jahren in Rösrath. Unermüdlich kämpfte Philomena Franz für Versöhnung, sie sagte: „Man kann nicht das Böse mit dem Bösen vergelten“.

Die Patenklassen des Projektes
Schülerinnen und Schüler aus Bergisch Gladbach und Rösrath haben sich im Vorfeld des Projektes mit der Autobiographie "Zwischen Liebe und Hass" beschäftigt und sind mit ihren Fragen an Philomena Franz herangetreten. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Zusammenarbeit des Kulturamtes des Rheinisch-Bergischen Kreises mit Schülerinnen und Schülern der Nelson-Mandela-Gesamtschule (9c) aus Bergisch Gladbach und der LVR-Schule am Königsforst (10b) aus Rösrath. Diese waren „Patenklassen“ des Projektes. Diese Zusammenarbeit wurde darüber hinaus durch die Kooperation mit den KulturScouts Bergisches Land ermöglicht.

Interessierte, die den Film im Kontext von Erinnerungs- und Bildungsarbeit nutzen möchten, können sich beim Kreiskulturamt telefonisch unter 02202-13 2770 oder per Mail an kultur@rbk-online.de melden.

PRESSEMITTEILUNG: Ankündigung  "Interview mit der Auschwitz-Überlebenden Philomena Franz"