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Kinderchortreffen

© Susanne Schröder

Singen tut gut, hält fit und gesund! Das Treffen von Kinderchören, das der Rheinisch-Bergische Kreis seit über vierzig Jahren ausrichtet, ist der lebendige Beweis dafür. Und der Spaß kommt dabei natürlich auch nicht zu kurz - insbesondere bei Kindern im Grundschulalter.

Das Kulturamt lädt hierzu immer alle ihm bekannten Kinderchöre aus dem Kreisgebiet ein, egal ob schulisch, kirchlich, vereinsgebunden oder privat. Das Brainstorming mit den Chorleiterinnen und Chorleitern führt immer wieder zu Experimenten und Themenfeldern, die häufig im ersten Moment als nicht machbar erscheinen, dann aber zu großer Begeisterung führen. Die Liedvorschläge für gemeinsame und individuelle Beiträge und die rotierende musikalische Leitung sowie die Moderation fügen sich zu einem erfolgreichen Ganzen. In den vergangenen Jahren stand das Treffen beispielsweise unter dem Motto „Stadt, Land, Fluss“, „Mein Freund der Baum“ oder „Quatschkram-Lieder“.

Etwa sechs Chöre mit ungefähr 150 bis 200 Kindern sind dabei, die Aula im Overather Schulzentrum Cyriax bildet den optimalen Rahmen, denn alle Mitwirkenden sind gleichzeitig auf der "Bühne".

Der Termin liegt meist an einem Sonntag vor den Osterferien.

40 Jahre Kinderchortreffen

2021 hat das Kinderchortreffen 40-jähriges Jubiläum gefeiert!

Zwar konnte das Kinderchortreffen aufgrund der pandemischen Lage 2021 nicht in Präsenz stattfinden, es findet aber hier sozusagen digital statt. Hier finden Sie Videobotschaften und Grußworte von Wegbegleitern, Fans und den kleinen Musikantinnen und Musikanten.

Grußwort von Charlotte Loesch, Kulturreferentin des Rheinisch-Bergischen Kreises

Grußwort von Uschi Resch, Schulamtsdirektorin des Rheinisch-Bergischen Kreises

40. Kinderchortreffen
Musik kann die Seele berühren

In diesem Jahr würde das Kinderchortreffen der Grundschulen im Rheinisch-Bergischen Kreis das vierzigste Mal durchgeführt. Leider ist es in diesem Jahr nicht möglich auf Grund der Pandemie die Veranstaltung durchzuführen. Ich freue mich aber schon jetzt, wenn das Kinderchortreffen wieder stattfindet.

Das Kinderchortreffen ist eine Veranstaltung, die auch nach so vielen Jahren Erfolg hat und eine Bereicherung für unsere Kultur im Rheinisch-Bergischen Kreis ist. Dazu gratuliere ich sehr herzlich!
Ich bedanke mich bei unserem Kulturamt, dass Sie das Chortreffen organisieren und begleiten. Unsere ehemalige Kulturreferentin, Frau Bonenkamp und ihre Nachfolgerin, Frau Loesch gelingt es seit Jahren ein Motto mit den Chorleitungen der Schulen zu finden und eine wunderbare Veranstaltung an einem Wochenende durchzuführen.

Ebenso bedanke ich mich bei den teilnehmenden Grundschulen, besonders bei den Chorleitungen ohne deren Engagement die jährlichen Chortreffen nicht so erfolgreich wären.
Mit Musik und Singen werden viele Kompetenzen der Kinder gefördert, die sie in ihrem Lernen und ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen. Sie lernen zuzuhören und auf andere zu achten. Sie trainieren ihr Gehirn beim Auswendiglernen von Texten, lernen Fehler zu machen, mit Freude zu üben, durchzuhalten und nicht aufzugeben bis alle gemeinsam das Lied singen und begleiten können. Im Chor erleben Kinder Gemeinschaft und machen die Erfahrung, dass man gemeinsam etwas erreichen kann.
Singen macht glücklich und zufrieden. Das merken wir immer wieder, wenn die Kinder mit Begeisterung, Selbstbewusstsein und Achtsamkeit auf der Bühne stehen.

Ich bin zuversichtlich, dass auch in Zukunft viele Grundschulchöre den Kindern den Auftritt und die positive Erfahrung beim Chortreffen ermöglichen.

Herzliche Grüße
Uschi Resch

Beitrag von Hans-Georg Jaspers, Musiklehrer und Chorleiter

© privat

Beitrag zum 40. Kinderchortreffen

Von 1989 an bin ich dabei gewesen, wenn es unter den Chorleiterinnen und Chorleitern hieß: Was für ein Thema nehmen wir uns denn diesmal vor?

Mit dem Schulchor der Katholischen Grundschule Frankenforst habe ich weit über 20 Mal und immer gerne am Kinderchortreffen teilgenommen. Der Aufwand (2 Vorbereitungstreffen) stand immer in einem sehr gesunden Verhältnis zum „Ertrag“ (gewinnbringender Austausch, garantiert volles Haus, Wertschätzung durch Landrat/Landrätin, begeisterte Kinder). Ich vermute, dass das kompetente und überaus fleißige Vorbereitungsteam im Kulturamt das genauso gesehen hat. Großer Dank an dieser Stelle!

Auf einer anderen Seite dieser Sammlung wird man sicherlich die vielen, immer unterschiedlichen, reizvollen, mitunter „schrägen“ Themen aufgelistet finden.
Als uns einmal in einer Vorbereitungsrunde am Tisch von Frau Bonenkamp (frühere Kreiskulturreferentin) nicht sofort der „Clou“ für ein Veranstaltungsmotto einfallen wollte, nahmen wir kurzerhand den Titel von einem Flyer, der auf zufällig auf dem Tisch lag: „Danke*Berlin - 200 Jahre Preußen im Rheinland“.
Sperriger ging es eigentlich kaum bei der Liedsuche für die Chorleiter/-innen von Grundschulchören. Heraus kam 2015 letztlich eine besonders eindrucksvolle Revue, die Zeitgeschichte musikalisch lebendig werden ließ. Die Beiträge wie Lieder aus der Reformpädagogik oder Vereinshymnen von Traditionsvereinen wie Borussia (=Preußen) Dortmund und Mönchengladbach waren sämtlich Kind an-gemessen und stimmig.

Als großes Gemeinschaftsvorhaben (mit Kinder-Schauspielern und selbstgebauten Kulissen) ist mir die Aufführung des Musicals „Der Traumzauberbaum“ aus dem Jahr 2001 von Reinhard Lakomy in Erinnerung, bei der selbst ein Schulhausmeister eine Rolle übernommen hatte.

Aber am eindrücklichsten ist mir das Jahr 2011 in Erinnerung, so als wäre es gestern gewesen:
Thema (mal wieder sehr speziell!) war die „Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Deutschland 2011“. Wir haben bei der Themenwahl immer versucht mitzudenken, auch die Minderheit der Jungen in den Schulchören anzusprechen, sie bestenfalls sogar zu motivieren, in die Chöre einzutreten. Wir haben seinerzeit nicht erhoben, ob uns das mit dem Frauenfußballthema wirklich gelungen ist.
Jedenfalls war die Idee für das Kinderchortreffen, dass jeder der 8 gemeldeten Chöre jeweils 2 Länder der 16 teilnehmenden Fußballnationen musikalisch – ggf. auch farblich… - darstellen sollte, von den Kindern selbst moderiert. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich diese Aufgabe (im Vergleich zu manch anderen Themenstellungen) leicht würde lösen können und überließ den anderen Teilnehmer/-innen die Länderauswahl – ich wollte großzügigerweise den Rest übernehmen. Ohne mir allerdings vorher die Liste der Teilnehmerländer genau angeschaut zu haben. So blieb für unseren Chor „Äquatorialguinea“ und „Japan“ übrig. Nach einer für mich völlig neuen (geradezu musikethnologischen) Liederrecherche konn-ten wir tatsächlich ein original afrikanisches Lied aus dem betreffenden Land zum Besten geben. Als dann gegen Schluss „Japan“ mit unserem Chor an der Reihe war, entstand vor der Anmoderation in dem nicht nur musikalisch farbenfrohen Programm plötzlich eine beklemmende Pause. Was würde jetzt kommen? Jeder dachte auf einmal daran:
Am 11. März 2011, dem Freitag vor der Chorveranstaltung, überflutete nach dem schwersten Erdbeben in der Geschichte Japans ein Tsunami weite Teile der Nordostküste. Die Wassermassen rissen fast 20.000 Menschen in den Tod. Im Atomkraftwerk Fukushima kam es zum Super-GAU.
Es ging nicht anders, als die Ansage des japanischen Liedes eingedenk der Katastrophe selbst zu übernehmen, obwohl es auch mir sehr schwer fiel, die passenden Worte für die Darstellung eines schwer getroffenen Landes zu finden.
Die Musik half uns hier allen weiter. Zufällig hatte ich ein sehr getragenes Lied aus Japan ausgesucht: „Sakura“ = Kirschblüte, die für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit steht. Ein Mädchen und ein Junge sangen die Solo-Strophen, vom Summchor begleitet, so klar und innig wie nie zuvor.
Das war der Moment, der mir bis heute als der emotionalste überhaupt im Zusammenhang mit Kinderchor in Erinnerung geblieben ist.
Japan wurde übrigens dann im Sommer 2011 Frauenfußballweltmeister.

Hans-Georg Jaspers

Beitrag von Susanne Bonenkamp, ehemalige Kreiskulturreferentin

Und immer wieder „Kinderchortreffen“…

Eigentlich bietet der RBK nur den organisatorischen Rahmen dazu, der nicht unerheblich ist. Es geht hier nicht allein um Raumbelegung u.a.m.. Veranstaltungen sind mit abgestimmter Tontechnik, Bestuhlungsplänen, obligater Erste Hilfe etc. einfach immer komplexer geworden.
Eigentlich geht es vielmehr darum, immer wieder den Impuls zu geben. Alle im Rheinisch-Bergischen Kreis bekannten Kinderchöre einzuladen mitzumachen. Wer auch immer muss die Fäden in die Hand nehmen. Und eigentlich sind Kinderchöre nicht gleich Kinderchöre… Altersgruppe, Anzahl der Mädchen und Jungen, Schule oder Jugendeinrichtung, Hintergrund der Chorleitungen – alles spielt eine Rolle.
Kommen die Kinder nachmittags außerhalb von Schulischem ins Pfarr- oder Gemeindehaus, ist Zeit für Stimmbildung und experimentelles Herangehen oder ist eine Chorprobe in die letzte Stunde des langen Unterrichtstages geklemmt. Welcher Stellenwert wird Singen beigemessen? Und immer wieder die Frage, wie Begeisterung bei allen Beteiligten wecken?

Ein Ziel zu haben, an einem Projekt mitzuwirken außerhalb des üblichen Rahmens, das ist die Motivation. In der Begegnung mit anderen zu entdecken, dass viel mehr Kinder singen als die, die Kind selbst kennt. Und schlicht nur mal Spaß zu haben. „KiChö“ ist unter den Kids (und vielleicht auch Erwachsenen) nicht gerade als cool angesagt.

Und dann der Tag selbst: der große Raum, die gemeinsame Bühne, das zahlreiche Publikum – nicht nur die eigenen Eltern und Geschwister, das Programm. Alles ein Abenteuer. Öffentlich auftreten im geschützten Rahmen des eigenen Chores.

Und dann das Erlebnis: das intensive Üben hat gelohnt, mit anderen Kindern, denen man vorher nie begegnet ist, gemeinsam etwas gekonnt vortragen, der tosende Applaus, die Einzelbeiträge des eigenen Chores begeistern alle im Saal … Die Zugaben! Die eigene Urkunde, das Nacherleben auf der Rückfahrt nach Hause, möglicherweise die Melodien des Nachmittags noch im Ohr. Und nächstes Jahr?

Und danach, wenn alle Kinder mit ihren Familien das Schulzentrum verlassen haben, die erste Nachbesprechung der Chorleiterinnen und Chorleiter mit dem Team des Kulturamtes. Bei Kaffee und Kuchen des großen Buffets, das die Fördervereine der Chöre, der Schulen hingebungsvoll im Foyer organisiert haben. Es hat (wieder) alles geklappt, ohne Extraproben, nur auf Zuruf! Eine alle erste Idee für das Motto im nächsten Jahr ploppt auf, die Chorleitungen geben sich Tipps in Sachen Noten, bedanken sich untereinander für die zuverlässige kollegiale Hilfe bei der musikalischen Begleitung … Also, auf das nächste Mal!