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Kommunale Konferenz Alter und Pflege diskutiert über Lebensqualität im Alter: Kreis gut aufgestellt, um demografischen Herausforderungen zu begegnen

Der Rheinisch-Bergische Kreis richtete am 27. Mai die Kommunale Konferenz Alter und Pflege (KKAP) aus. In der zweimal jährlich tagenden Konferenz kommen Fachleute, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Pflege und Sozialwesen zusammen, um aktuelle Herausforderungen und innovative Lösungen im Bereich des Alterns, der Pflege und der Inklusion zu diskutieren.

Bei der Konferenz im Kreishaus Heidkamp stellte Prof. Dr. Antonio Brettschneider von der Technischen Hochschule Köln den neunten Altersbericht der Bundesregierung vor, an dem er als Experte für demografischen Wandel intensiv mitgewirkt hat. Damit gab er wichtige Impulse für die zukünftige Alterspolitik. Der Sozialwissenschaftler hob die pflegepräventive Perspektive einer umfänglichen, ganzheitlichen, modernen und präventiv ausgerichteten Seniorenpolitik hervor. Das bedeutet, dass alles, was im Bereich der Seniorenarbeit passiert, sich präventiv auf das Leben im Alter auswirkt. „Der Rheinisch-Bergische Kreis ist mit seinem herausragenden Berichtswesen im sozialen, pflegerischen und seniorenpolitischen Bereich schon super aufgestellt, um den demografischen Herausforderungen zu begegnen. Hierauf muss aufgebaut und entsprechende Angebote und Maßnahmen gezielt geplant werden“, lobte Prof. Dr. Antonio Brettschneider die Arbeit des Rheinisch-Bergischen Kreises.

Durch gezielte Angebote in der Seniorenarbeit wie Bewegungsprogramme, soziale Aktivitäten und Beratung, könne dazu beigetragen werden, die Selbstständigkeit älterer Menschen zu fördern und Pflegebedürftigkeit hinauszuzögern oder zu vermeiden. Diese präventiven Maßnahmen seien essenziell, um die Lebensqualität im Alter zu sichern und die Belastung für pflegende Angehörige und das professionelle Pflegesystem zu reduzieren. Diese Aussagen unterstrich Dezernent und Vorsitzender der KKAP Jürgen Langenbucher: „Es sind Ansätze gefragt, wie die vorhandenen Ressourcen des Pflegesektors geschont oder zielgerichteter eingesetzt oder weitere gewonnen werden können.“ 

Projektgruppe „Pflege neu denken“ geht Herausforderungen an

Um frühzeitig und präventiv den Schwierigkeiten des Alterns zu begegnen, bildete sich aus der Mitte der KKAP eine interdisziplinäre Projektgruppe „Pflege neu denken“. Im Rahmen der Projektgruppenarbeit gilt es, Pflege aus einem neuen, präventiven Blickwinkel zu betrachten, da die bekannten Systeme an ihre Grenzen stoßen und deren Handlungsspielraum begrenzt ist. Dabei sollen insbesondere ältere und alternde Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet dafür sensibilisiert werden, sich frühzeitig mit dem Thema Pflege und präventiven Maßnahmen zu beschäftigen. Es geht darum, den eigenen potenziellen Pflegeeintritt möglichst lange hinauszuzögern und sich entsprechend auf das Leben im Alter sowie auf Unterstützung und Pflege im Alter vorzubereiten. 

Pflegeberatung des Rheinisch-Bergischen Kreises – mehr Unterstützung gefragt

Mit Blick auf die kommenden Jahre wird der Bedarf an Unterstützung drastisch steigen, der demographische Wandel ist längst Realität, das zeigen auch die in der KKAP vorgestellten Zahlen. „Die Zahl älterer Menschen nimmt kontinuierlich zu, während familiäre sowie nachbarschaftliche Netzwerke schwächer werden und das Pflegesystem gleichzeitig unter zunehmendem Druck steht. In dieser Entwicklung spielt auch die kommunale Pflegeberatung eine Schlüsselrolle“, so Jürgen Langenbucher. Sie ist nicht nur Anlaufstelle im Akutfall, sondern vor allem ein starker Partner in der Prävention von Pflegebedürftigkeit und in der Entlastung pflegender Angehöriger.

Durch gezielte Informationen, wohnortnahe Beratung und frühzeitige Planung kann Pflegebedürftigkeit hinausgezögert oder sogar vermieden werden. Gleichzeitig steht die Pflegeberatung den vielen pflegenden Angehörigen zur Seite, die oft am Rande der Belastungsgrenze agieren. Sie hilft, Überforderung zu vermeiden, vermittelt Leistungen zur Unterstützung im Alltag und trägt damit aktiv zur Stabilisierung häuslicher Pflegesituationen bei. Diese präventive Wirkung entlastet nicht nur die einzelnen Familien, sondern auch das gesamte Pflegesystem.

„Pflegeberatung ist nicht nur Ausdruck sozialer Verantwortung, sondern fördert auch Selbstbestimmung und Teilhabe und ist somit ein entscheidender Baustein für eine zukunftsfähige Pflegeinfrastruktur im Rheinisch-Bergischen Kreis sowie starker Partner Sorgender Gemeinschaften. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen brauchen Unterstützungssysteme – heute mehr denn je“, fasst Jürgen Langenbucher zusammen.

Seniorenbericht: Handlungsempfehlungen für eine pflegepräventive Seniorenarbeit

Um den Herausforderungen zeitgemäß und zukunftsgerichtet zu begegnen, hat der Kreis den „Seniorenbericht 2023/2024 – Bericht über die Lebenslagen älterer Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis“ herausgegeben. Dieser analysiert auf Basis einer kreisweiten Seniorenbefragung die vorpflegerische Lebensphase, also das Leben im Alter ohne Pflegebedarf, sowie die Vorbereitung auf das Alter. Der Seniorenbericht kann unter https://t1p.de/jhb3q heruntergeladen werden. Fragen zum Bericht können Interessierte per E-Mail an Annika Möller richten: Seniorenplanung@rbk-online.de.


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