Nächste Schritte zur Aufstellung des Nahverkehrsplans: Kooperationen mit Bürgerbus-Vereinen und Anpassung der Buslinie 270/271 in Wermelskirchen werden erprobt
Um ein attraktives und gleichzeitig kostensparendes Mobilitätsangebot zu entwickeln, arbeitet der Rheinisch-Bergische Kreis aktuell daran, seinen Nahverkehrsplan neu aufzustellen. Dafür haben die politischen Gremien des Kreistags nun erste Schritte beschlossen. Unter anderem ist vorgesehen, das Thema Barrierefreiheit genauer zu beleuchten als auch verschiedene Mobilitätsangebote auszuprobieren. Dazu zählen zunächst Kooperationen mit den Bürgerbus-Vereinen im Kreis ebenso wie die Anpassung der Buslinien 270 und 271 in Wermelskirchen. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse sollen dann in den Nahverkehrsplan einfließen.
Kooperationen mit Bürgerbus-Vereinen
Im Kreisgebiet sind derzeit sechs Bürgerbus-Vereine aktiv. Diese leisten mit großem ehrenamtlichem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Mobilität – insbesondere in weniger gut erschlossenen Gebieten. Mit Blick auf die Neuaufstellung des Nahverkehrsplans wird nun gezielt eine engere, strategische Einbindung dieser Vereine angestrebt. Zunächst ist geplant, dass der Bürgerbus Odenthal zusätzlich zu seinem bisherigen Angebot an Werktagen drei linienbasierte Pendelfahrten zwischen dem Rathaus Odenthal und Pistershausen anbietet, da auf dieser Strecke aktuell Versorgungslücken bestehen. Zusätzlich dazu wird der Bürgerbus-Verein Kürten während seiner Betriebszeiten montags bis freitags auf Vorbestellung Fahrten zwischen Oberodenthal (Neschen/Scheuren) und Bechen-Mitte ermöglichen. Der Start beider Angebote ist für nach den Sommerferien vorgesehen. Die Bürgerbus-Vereine erhalten dafür zunächst probeweise einen Zuschussbetrag von einem Euro pro gefahrenem Kilometer. Die Verwaltung strebt für den neuen Nahverkehrsplan eine systematische Integration ehrenamtlicher Fahrdienste an, die keine Konkurrenz zum regulären ÖPNV ist, sondern diesen sinnvoll ergänzt.
Heiko Krause, Dezernent für Umwelt und Verkehr, begrüßt den Beschluss: „Wir wollen frühzeitig ausloten, wie wir den Nahverkehr in der Fläche noch besser gestalten können. Die Zusammenarbeit mit den Bürgerbus-Vereinen kann dabei ein wichtiger Baustein sein, da sie Menschen zusammenbringen und für Teilhabe sorgen“.
Neue Ringlinien 270 und 271 sollen Stadtverkehr in Wermelskirchen verbessern
Als weiteres Pilotprojekt hat der Kreistag beschlossen, die bisherigen Buslinien 270 und 271 dahingehend zu verändern, dass sie einen städtischen Ringverkehr in entgegengesetzter Richtung bilden. Beide Linien sollen im 60-Minuten-Takt unterwegs sein und die bisherigen Endpunkte „Krankenhaus“ und „Am Stadtrand“ anfahren. Daraus ergibt sich ein 30-Minuten-Takt ab Busbahnhof, durch den die bisherigen Endpunkte zwei Mal stündlich angefahren werden – und damit doppelt so häufig wie bisher. Durch die Veränderung ergibt sich eine deutliche Verbesserung des Stadtverkehrs in Wermelskirchen, die zudem auch kostenneutral umgesetzt werden kann. Die Umsetzung ist für Anfang September geplant und ermöglicht es, wichtige Erkenntnisse zu gewinnen, wie die geänderte Linienführung von den Fahrgästen angenommen wird.
Mit dem Nahverkehrsplan die Mobilität der Zukunft gemeinsam gestalten
Der Nahverkehrsplan ist das zentrale Planungsinstrument für den ÖPNV im Rheinisch-Bergischen Kreis. Mit dem Beschluss zur Neuaufstellung im Oktober 2024 hat der Kreistag ein Zeichen für die Mobilität der Zukunft gesetzt. In den kommenden drei Jahren werden nun gemeinsam mit Kommunen, Verkehrsunternehmen und weiteren Akteuren die Grundlagen für den ÖPNV überarbeitet. Auch die Öffentlichkeit wird in den Aufstellungsprozess eingebunden. Ziel ist es, den ÖPNV effizienter und gleichzeitig attraktiver und zuverlässiger zu machen.
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