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Verlässlich, vernetzt, vor Ort: Allgemeine Beratungs- und Unterstützungsstelle bietet niederschwellige Hilfe in allen Lebenslagen

Ob es um komplizierte Antragsverfahren, finanzielle Sorgen, Fragen zu Pflege oder Wohnen geht – für viele Menschen im Rheinisch-Bergischen Kreis ist die Allgemeine Beratungs- und Unterstützungsstelle (ABU-RBK) die erste Anlaufstelle. Im fünften Jahr ihres Bestehens verzeichnete die Einrichtung einen erneuten Anstieg der Beratungszahlen: 867 Gespräche führten die Mitarbeitenden im Jahr 2024, ein Plus von mehr als 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Wir sind da, wenn andere Stellen noch nicht bekannt sind oder die Menschen überfordert sind, dort Hilfe zu holen“, bringt es Sozialdezernent Jürgen Langenbucher auf den Punkt. „Die ABU-RBK ist keine Fachberatung, sondern eine Art Lotsin im Hilfesystem für Menschen mit vielschichtigen Problemlagen.“ Auch Claudia Materne, Leiterin des Amts für Soziales und Inklusion, betont: „Es gibt in unserer Gesellschaft eine zunehmende Zahl von Menschen, die nicht mehr wissen, an welche Tür sie klopfen sollen oder die schlicht niemanden haben, der sie begleitet.“ Die ABU-RBK schließt hier eine Versorgungslücke.

Nutzung steigt durch komplexe Lebenslagen

Der häufigste Grund für eine Beratung war 2024 erneut der Kontakt mit Ämtern und Behörden. Viele Menschen kommen mit der Sprache der Verwaltung nicht zurecht oder scheitern an Formulierungen, Fristen und Formularen. Hinzu kamen finanzielle Sorgen wie steigende Lebenshaltungskosten, Schulden, Beantragung von Wohngeld oder Bürgergeld sowie Probleme im Zusammenhang mit dem angespannten Wohnungsmarkt. Oft überschneiden sich diese Themen: Eine bevorstehende Kündigung, eine Erkrankung oder familiäre Belastungen lösen eine Kette von Unsicherheiten aus, in denen viele Menschen allein nicht mehr weiterwissen.

Insgesamt wurden 2024 in den 867 Beratungsgesprächen mehr als 1.200 Themen erfasst. Besonders häufig half die ABU-RBK bei der Beantragung von Leistungen, etwa Wohngeld, Kinderzuschlag oder Hilfe zur Pflege. Dabei machten die Mitarbeitenden immer wieder die Erfahrung, dass viele Hilfesuchende überfordert sind, sei es durch sprachliche Barrieren, fehlendes Wissen, kognitive Einschränkungen oder auch Angst, etwas falsch zu machen.

Besonders belastete Gruppen brauchen individuelle Begleitung

Knapp ein Drittel der Ratsuchenden brachte kommunikative Hürden mit – darunter Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch viele, die aufgrund von psychischen Belastungen oder Überforderung Unterstützung benötigten. Die Zahl der Hausbesuche stieg deutlich an: Mehr als 120 Mal suchten Beraterinnen und Berater Menschen in ihrer Wohnung auf, meist auf Empfehlung der Pflegeberatung. Häufig fehlten bei diesen Fällen familiäre Netzwerke oder Unterstützungsstrukturen.

Auffällig viele Anfragen kamen von alleinlebenden älteren Menschen, Alleinerziehenden oder Betroffenen mit multiplen Problemlagen – etwa gleichzeitig Schulden, fehlende Krankenversicherung und drohender Wohnungsverlust. In solchen Situationen übernahm die ABU-RBK oft die Funktion des Case Managements: Anliegen wurden gemeinsam sortiert, Schritte geplant, Kontakte vermittelt – und bei Bedarf wurde auch aktiv begleitet.

Ein weiteres wichtiges Nutzerprofil: unterstützende Angehörige oder Freunde, die sich selbst überfordert fühlten. Ihre Zahl verdreifachte sich im Vergleich zum Vorjahr. Auch ehrenamtlich Engagierte nutzten die ABU-RBK als Beratungsressource, um selbst besser helfen zu können.

Verlässlich und gut erreichbar

Dass die ABU-RBK immer stärker in Anspruch genommen wird, liegt auch an ihrer Verlässlichkeit und Erreichbarkeit. Die ABU-RBK vergibt in der Regel innerhalb einer Woche einen Termin. Ein direkter Ansprechperson, ein ruhiges Gespräch, Zeit zum Sortieren – das sind oft entscheidende Faktoren, damit Menschen überhaupt Zugang zu Hilfen finden. Die Beratungsstelle wird auch von anderen Fachstellen zunehmend eingebunden: Die Zahl der Vermittlungen durch externe Partner hat sich 2024 mehr als verdoppelt.

Dabei entlastet die ABU-RBK das gesamte System, zum Beispiel durch frühzeitige Interventionen, koordinierte Beratung oder Hilfe beim Stellen von Anträgen. „Die ABU-RBK ist kein Zusatzangebot, sondern ein zentraler Pfeiler einer funktionierenden sozialen Infrastruktur“, fasst Claudia Materne zusammen. „Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Einzelfallhilfe und Systemeffizienz – nah am Menschen und mit klarem Blick auf strukturelle Herausforderungen.“

Kontakt und weitere Informationen

Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und offen für alle Einwohnerinnen und Einwohner des Rheinisch-Bergischen Kreises. Termine können telefonisch unter 02202 13-6492 oder per E-Mail an abu@rbk-online.de vereinbart werden. Beratung ist persönlich in den Außenstellen vor Ort oder im Kreishaus Gronau, telefonisch oder per E-Mail und bei Bedarf auch als Hausbesuch möglich. Einen Flyer in Leichter Sprache sowie den Jahresbericht 2024 finden Interessierte unter https://t1p.de/dc7u.


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