Am Tag der Schiene für Bewegung gesorgt
Der KAG Vorstand (Vertreter der Landkreise, der kreisfreien Städte) sowie Vertreter des Vereins Bergi-sche Bahnen / Wupperschiene sowie der Tourismus-Organisation „Das Bergische“ Bildquelle: KAG Bergisch Land: Fotografie Joachim Rieger, rechtefreiDie Bergischen Landräte und Oberbürgermeister tagten am 19. September 2025, am Tag der Schiene der europäischen Mobilitätswoche, im Rahmen der Vorstandssitzung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land (KAG) beim Förderverein Wupperschiene e.V.
So konnten sich die Teilnehmer unter der Leitung des Vorsitzenden der KAG, Landrat Stephan Santelmann (Rheinisch-Bergischer Kreis), während der Fahrt in einer historischen Eisenbahn von Wuppertal-Oberbarmen nach Wuppertal-Beyenburg sowie in einem historischen Bus nach Radevormwald-Dahlerau und zurück zum Kloster Wuppertal-Beyenburg auf der ehemaligen Strecke „2703“ der Wuppertalbahn ein Bild von dem zwischenzeitlich weitgediehenen Reaktivierungsprojekt des Wupperschiene e.V. machen.
„Wir tagen heute hier am „Tage der Schiene“ im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche als Signal zur Unterstützung für das Projekt „Wuppertalbahn“ – welches ein wichtiges Projekt in den drei Handlungsfeldern Mobilität/Infrastruktur, Tourismus und Naherholung im Bergischen Land darstellt“, so Santelmann. „Wir blicken auf einen spannenden Nachmittag zurück, an dem wir gesehen haben, wie Mobilität, Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und Tourismus ineinandergreifen. Die Zusammenarbeit ist es, was uns als KAG ausmacht, weil man nur gemeinsam etwas „auf die Schiene“ bringen kann, was man heute sprichwörtlich gesehen hat“.
Die Besonderheit dabei war, dass mit Landrat Stephan Santelmann (go.Rheinland) und Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (VRR) gleichzeitig auch zwei Verbandsvorsteher der drei Hauptaufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Nordrhein-Westfalen zugegen waren. Beide Organisationen arbeiten zusammen, um die Mobilität in der Region zu verbessern. „Wir arbeiten gemeinsam an dem Thema, weil man – gerade für das KAG-Gebiet des Bergischen Landes – daran auch verbandsübergreifend arbeiten muss“, so Santelmann.
„Heute sind wird von der Großstadt Wuppertal in die Kleinstadt Radevormwald gefahren, welche im derzeitigen REGIONALE 2025 - Gebiet „Bergisches RheinLand“ liegt, weil es dabei auch darum geht die Verknüpfung von Stadt und dem starken ländlichen Bereich hin zu bekommen. Vor Ort haben wir uns heute auch zukunftsweisende Konversionsprojekte angeschaut“. So besichtigte der der KAG-Vorstand u.a. auch die ehemaligen Tuchfabrikstandorte „Johann Wülfing & Sohn“ in Radevormwald-Dahlerau mit dem heutigen Wülfing Museum sowie „Hardt, Pocorny & Co“ in Radevormwald-Dahlhausen, wo der Umbau zu einem Wohn-Quartier vorgesehen ist, welches Investor Christian Baierl vorstellte.
Die Wuppertalbahn ist ein ca. 14 km langes Reststück (Stichbahn) der ehemals über 100 Jahre durchgehenden Eisenbahnstrecke von Wuppertal-Oberbarmen über Radevormwald, die Keilbahnhöfe Krebsöge und Anschlag sowie Halver nach Oberbrügge. Diese Stichbahn befindet sich im Eigentum der „Bergischen Bahnen/Förderverein Wupperschiene e.V.“ mit Sitz in Radevormwald-Dahlhausen.
Thorsten Alexander Kaja, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft der Wuppertalbahn, stellte die Arbeit des Fördervereins und der Betreibergesellschaft vor. Er zeigte auf, was erreicht wurde, aber auch, wo die Stadt Wuppertal sowie die KAG unterstützen könnten. „Das Potenzial ist aus unserer Sicht vorhanden: Die reaktivierte Wuppertalbahn könnte zu einem echten Tourismusmagneten werden. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Strecke zu erhalten, den Museumsbahn- und auch den Personen- und Güterverkehr auf der Strecke zu realisieren und eine touristische Destination zu schaffen“. Dies führe zu einer Aufwertung Beyenburgs in touristischer Hinsicht, was auch für die Wupperorte in Radevormwald gelte, insbesondere Dahlerau, Krebsöge und Wilhelmstal. „Wir denken hier etwa an Gastronomie, öffentliche Toiletten oder E-Bike-Stationen“, sagte Kaja in Richtung der Stadt Wuppertal und des KAG-Vorstandes mit seinem großen Netzwerk aus Politik und Verwaltung.
Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind richtete einen großen Dank an den Wupperschiene e.V. und betonte, dass „dieser Raum – das Bergische – eine besondere raumbezogene Qualität“ habe in der Nähe der großen Metropolräume Köln und Düsseldorf und das ihm aufgrund dessen eine besondere Bedeutung zukomme. Die KAG biete als Katalysator mit der großen Kraft unternehmerischen und ehrenamtlichen Engagements eine entscheidende Brücke zum Ruhrgebiet. Er betonte, dass gerade das Ruhrgebiet eine „ungleich größere Förderkulisse“ habe, dafür könne man im Bergischen Land mit dem bürgerschaftlichen Ehrenamt punkten. „Über große Projekte, die über die Grenzen des Stadtgebiets von Wuppertal hinaus strahlen, versuchen wir diesen Raum leuchten zu lassen“. Das vor kurzem neu eröffnete Schloss Burg sei beispielweise solch ein Leuchtturmprojekt, ebenso die Bundesgartenschau 2031 und auch Wuppertal-Beyenburg sei eine lokale Perle. „Heute haben wir mit der Arbeit des Wupperschiene e.V. ein unternehmerisches Projekt mit ehrenamtlichem Engagement gesehen.“
Den Erhalt der Strecke, und auch die Reaktivierung mit Anschluss ans überregionale Bahnnetz zu schaffen, sei für Gabi Wilhelm, Geschäftsführerin von „Das Bergische“, nicht nur eine historisch bedeutsame Sache, sondern auch aus touristischer Sicht eine erstrebenswerte Entwicklung eines großartigen Projekts. „Durch den Ausbau von Musemsbahn- und Tourismusverkehr auf der landschaftlich reizvollen Strecke von Wuppertal bis ins Oberbergische Radevormwald können ganz neue Blicke auf das Bergische Land geworfen werden, was eine enorme qualitative Aufwertung unserer Freizeit- und Naherholungsregion bedeutet“, so Wilhelm. Durch die Schaffung einer touristischen Destination im oberen Tal der Wupper stelle dies ein Mobilitätsinfrastrukturprojekt im Bereich Tourismus und Naherholung bei gleichzeitiger Wahrung und Weiterentwicklung des Kulturellen Erbes des Bergischen Landes dar. Dies sollte mit Unterstützung zahlreicher Akteure unbedingt gehoben werden.
Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach sah in der Arbeit der Wupperschiene den Beweis, dass „die Bergischen“ es seit jeher immer wieder zustande gebracht hätten, aus alten Anlagen, Flächen und Strukturen etwas Neues zu schaffen. „Dies ist die Stärke der Menschen im Bergischen Land, welche sie über die Zeit bewiesen haben.“ Das Bergische Land liege als Brückenregion zwischen den Gebieten der Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln sowie mit Berührungen zur Bezirksregierung Arnsberg. „Mit der Wuppertalbahn sind wir heute durch alle drei Regierungsbezirke gefahren. Damit ist das KAG Bergisch Land die ist einzige Region, wo wir das zusammenführen und uns gemeinsam zu Themen und Projekten austauschen. Und es ist wichtig, Probleme, die wir ja alle haben, gemeinsam anzugehen. Umso besser, wenn man sie zusammen lösen kann“.
Burkhard Mast-Weisz, Oberbürgermeister der Stadt Remscheid zeigte sich „auch nach 43 Jahren im Bergischen“ immer wieder überrascht davon, Neues kennenzulernen. „Wir haben so viele Orte im Bergischen, wie beispielsweise das Röntgenmuseum oder Museum Haus Cleff in Remscheid, den Müngstener Brückenpark oder Altenberg. Neues zu entdecken, ist ein großer Gewinn und das wird für viele Menschen gelten“, sagte er.
Thomas Hendele, Landrat des Kreises Mettmann ergänzte: „Ich kannte das alles nicht. Umso schöner war es, dies heute kennenzulernen. Wir stehen im Bergischen in der Windstille der Fördermittel, zwischen dem Rheinischen Revier und dem Ruhrgebiet“. Daher gelte es für die KAG-Region, als einziger rechtsrheinischer Verbund mit Kreisen und Städten, dies gegenüber Fördermittelgebern immer wieder politisch deutlich zu machen.
Für Landrat Stephan Santelmann war es ein Ziel der Veranstaltung, seinen Vorstandskollegen die regionale und strukturpolitische Bedeutung und Relevanz des Projekts „Wuppertalbahn“ vor Ort vorzustellen. „Ich werte die heutige Veranstaltung als einen guten Erfolg. Sicherlich gibt es einige Aspekte welche die Kommunen lokal vor Ort betreffen und lösen können. Darüber hinaus hat das Projekt das enorme Potential für den Tourismus deutlich gemacht und auch einen Blick auf eine mögliche weitere Tourismus-/ Mobilitäts- und Infrastrukturentwicklung, auch auf Seite des REGIONALE 2025 -Gebietes „Bergisches RheinLand“ geworfen. Es gibt viel Vertrauen in das Projekt Wuppertalbahn. Der Vorstand der KAG wird dies weiter bewerten und mit seinen Mitgliedern und in seinen Netzwerken besprechen. Die KAG spricht dem Verein Wupperschiene seine Wertschätzung und große Anerkennung aus“, so der KAG-Vorsitzende.
Zur Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land
Die KAG verfolgt seit ihrer Gründung im Jahre 1949 das Ziel, die regionale Kooperation auf der Ebene der Politik und der Verwaltung zu fördern sowie die Region durch geeignete Maßnahmen im Standortwettbewerb zu stärken. Dabei wird die Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft intensiviert und die strategische Ausrichtung der Regionalentwicklung verstärkt. Dem Vorstand gehören die Landräte der Kreise Mettmann, Oberbergischer Kreis und Rheinisch-Bergischer Kreis, die Oberbürgermeister der Städte Leverkusen, Wuppertal, Remscheid und Solingen, sowie als Gäste der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf und die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Regionalmanagements Region Köln/Bonn e.V., Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH und Region Düsseldorf-Mettmann an.
Foto:
v.l.n.r.: Burkhard Mast-Weisz (OB Remscheid), Torsten Wolter (GF KAG), (dahinter auf der Lok) Stephan Krüger (Persönlicher Referent LR Stephan Santelmann RBK), (aus dem Führerhaus heraus) Marcel Mittler - Wuppertalbahn EIV gGmbH (Lokführer), Thomas Hendele (LR Kreis Mettmann), Tim Kurzbach (OB Solingen), Gabi Wilhelm (GFin DAS BERGISCHE), dahinter zurück: Rainer Plichta (Wuppertalbahn EIV gGmbH (Zugbegleiter), Prof. Dr. Uwe Schneidewind (OB Wuppertal), Thorsten Alexander Kaja (Bergische Bahnen/Förderverein Wupperschiene e.V. & Geschäftsführer Wuppertalbahn EIV gGmbH (Betreibergesellschaft der Bahnstrecke), Dr. Kai Büter (GF Regionalmanagement Düsseldorf - Kreis Mettmann), Stephan Santelmann (LR Rheinisch-Bergischer Kreis), Olaf Nagel (Bergische Bahnen/Förderverein Wupperschiene e.V.), Christian Baierl (Geschäftsführer Renaissance AG), Denis Möller (Wuppertalbahn EIV gGmbH (Zugbegleiter), Ulrich Grotstollen (1. Vorsitzender Bergische Bahnen/Förderverein Wupperschiene e.V.), Andreas Wolf (Bergische Bahnen/Förderverein Wupperschiene e.V.)
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