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KAG | 37. Parlamentariertreffen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land auf Schloss Burg

KAG | 37. Parlamentariertreffen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land auf Schloss Burg
Der scheidende KAG-Vorstand: Landrat Stephan Santelmann (Rheinisch-Bergischer Kreis),  Oberbürgermeister Burghard Mast Weisz (Stadt Remscheid), Oberbürgermeister Tim O. Kurzbach  (Stadt Solingen), Landrat Jochen Hagt (Oberbergischer Kreis) und Landrat Thomas Hendele (Kreis Mettmann) Bildquelle: KAG Bergisch Land: Fotografie Joachim Rieger, rechtefrei

Gemeinsam stark für das Bergische Land 
Parlamentariertreffen der KAG auf Schloss Burg betont Zusammenhalt, Innovation und 
regionale Verantwortung 


KAG. In festlicher Atmosphäre kamen am Montagabend zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung zum 37. Parlamentariertreffen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land (KAG) im frisch sanierten Rittersaal von Schloss Burg zusammen. Der Vorsitzende der KAG, der Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises Stephan Santelmann, begrüßte zusammen mit seinem Stellevertreter, Solingens Oberbürgermeister Tim-O. Kurzbach, die Gäste. 
„Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen“, betonte der Vorsitzende in seiner Eröffnungsrede. Die KAG, 1949 gegründet, habe sich seit über 75 Jahren der Stärkung der regionalen Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft verschrieben. Ziel sei es, die Region Bergisches Land im Standortwettbewerb zu positionieren und durch strategische Projekte zukunftsfähig aufzustellen. 
Der Veranstaltungsort Schloss Burg sei bewusst gewählt worden, so der Vorsitzende: Zum einen als symbolischer Ort der Grafen von Berg – Namensgeber der Region –, zum anderen in zeitlicher Nähe zum 800. Todestag von Graf Engelbert II. von Berg am 7. November. Das Treffen vereinte sowohl amtierende als auch neu gewählte Kommunalpolitikerinnen und -politiker aus der Region. 
Kurzbach ging als Vertreter der drei bergischen Städte in seiner Begrüßung auf die beiden großen Wahrzeichen des Bergischen Landes ein. Zum einen auf den Altenberger Dom, in welchem das Herz von Engelbert von Berg in einem modernen Reliquiar liegt. Zum anderen auf Schloss Burg, welches nun nach vielen Jahren der Sanierung für rund 55 Millionen Euro, wieder nutzbar ist. „Kommen Sie mit Ihren Familien vorbei und besichtigen Sie beides“, empfahl Kurzbach den Gästen. „Ich sage immer in Altenberg liegt das Herz und hier im Schloss die Seele des Grafen“. Zudem forderte er mehr Selbstbewusstsein für die Region, in der fast zwei Millionen Einwohner sich als Bergische bezeichnen.
Kooperation als Schlüssel zur Zukunft 
Die KAG verstehe sich, so Santelmann, als Brückenbauerin in einer Region, die sich über die drei Bezirksregierungen Düsseldorf, Köln und Arnsberg erstreckt und damit einzigartig in Nordrhein-Westfalen ist. 
Zwischen Rheinischem Revier und Ruhrgebiet, „in der Windstille der Fördermittel“, sei es umso wichtiger, so der Vorsitzende, „die Stimme des Bergischen Landes als gemeinsamer rechtsrheinischer Verbund zu stärken“. 
„Region ist der richtige Maßstab – größer als ein Kreis, weil man groß denken kann, und kleiner als das Land, weil man nicht zu groß ist und dabei handlungsfähig bleibt“, brachte er die Haltung der KAG pointiert auf den Punkt. 

Inhaltlich blickte die KAG auf eine Vielzahl gemeinsamer Projekte der letzten Jahre zurück, wie etwa: 
- Strukturwandelanalyse zur wirtschaftlichen Zukunftssicherung des Bergischen Landes, 
- Berufsschulbildung mit Fokus auf die bergische Industrie und das Handwerk, 
- Zirkuläre Wertschöpfung und nachhaltige Wirtschaftsstrukturen wie :metabolon und circular valley,
- Gesundheitsversorgung mit einem geplanten regionalen Gesundheitsatlas,
- Kulturförderung, so dass die Kommunen immer mehr an einem Strang ziehen, etwa durch das Netzwerk der Bergischen Museen und die Verleihung des Europäischen Kulturerbesiegels für den Altenberger Dom,
- Klimawandelvorsorge mit der von allen Mitgliedern zusammen mit den Wasserverbänden der Region eingerichteten neuen Hochwasserschutzstelle „Überflutungsvorsorge an Agger und Wupper“, mit der auf die Starkregenereignisse von 2021 reagiert wurde, so dass sich die Städte und Gemeinden nun bei der Planung geeigneter Gegenmaßnahmen besser abstimmen können. 
_ sowie Projekte im Bereich Mobilität und Infrastruktur, darunter auch die Vernetzung der Radwegenetze im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau 2031 und die touristische Reaktivierung der ehemaligen Wuppertalbahn. 
Auch beim Thema Wasserwirtschaft arbeite die KAG eng zusammen – etwa über den Verein :aqualon e.V. an der Großen Dhünntalsperre. „Gerade im Bergischen Land mit seiner sehr hohen Talsperrendichte liegt eine große Wasserkompetenz, die wir als Region gemeinsam weiterentwickeln wollen“, so der Vorsitzende. „Zurückblickend kann man sagen: Wir haben schon viel erreicht“, so Santelmann. 
Gleichwohl gebe es in diesen unruhigen Zeiten viele Herausforderungen, besonders im wirtschaftlichen Bereich. Hier helfe der konstruktive Austausch untereinander. 
Daten, Demokratie und Dialog 
„Wenn wir nun auf die letzten Wahlen zurückblicken, stellen wir fest, dass auch hier im Bergischen Land es überall zu Umbrüchen kommt“, so Santelmann. „Es gibt viele neue, und vor allem auch jüngere, handelnde Personen und damit auch viele Übergaben und Generationswechsel: Es steht damit eine Zeit des Umbruchs an – damit aber auch eine Zeit für Chancen.“ 
Anhand einer aktuellen Wahldatenanalyse der jüngsten Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen zeigte Jörg Schönenborn, WDR-Programmdirektor für Information, Fiktion und Unterhaltung und ARDWahlkoordinator politische Trends in der Region auf. Dabei ging er unter anderem auf den Erfolg von Wählergemeinschaften in einigen Städten ein. „Viele Menschen suchen nach Alternativen“, so Schönborn, der dabei auch auf die mittlerweile ungewöhnliche Vielfalt auf den Wahlzetteln verwies. Der datenbasierte Einblick in die politische Stimmungslage im Bergischen Land zeige sich in Unterschieden zwischen Stadt und Land, wirtschaftlich starken und schwächeren Gebieten. Dies sei kein Problem, sondern „ein Auftrag an die Politiker, Demokratie zu gestalten“. Demokratie, so Schönenborn, lebe vom genauen  Hinschauen – gerade in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen. Denn das Bergische Land sei keine Insel, sondern eine Region, welche die Stimmung der Veränderung auch in diesen Zeiten deutlich mache. 
Auch Professorin Dr. Birgitta Wolff, Rektorin der Bergischen Universität Wuppertal, betonte in ihrem Beitrag die Innovationskraft der Region. Das Bergische Land sei „das Land der Tüftler“ mit hoher Patentdichte und großer Gestaltungskraft. „Wenn wir Wissen unter dem Slogan „Zuversicht durch Bildung“ teilen, Ideen vernetzen und gemeinsam handeln, entsteht Zukunftskraft, denn das ist der Schlüssel für eine  starke Zukunft im Bergischen Land.“ Die Wissenschaftlerin sah dabei die Unis als wichtigen Wirtschaftsfaktor: „Jeder Euro, der hier investiert wird, hat den vierfachen Wachstumseffekt“, so Wolff. Dabei habe allein schon die Ausbildung von dringend benötigten Fachkräften für die Region einen großen Effekt. So sorge die Bergische Universität, als drittgrößte Lehrergewinnungseinrichtung in NRW, mit ihrem 
Schwerpunkt der Lehrkräfteausbildung für Bildungsmultiplikatoren. Grundsätzlich sei die Universität der Ort zur Vermittlung von Schlüsselkompetenzen für gesellschaftliche und demokratische Partizipation. 
„Es reicht hier nicht eine Meinung zu haben, sondern sie muss wissenschaftlich fundiert sein“, betonte die Professorin. Die Universität wolle als Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft wirken und so Motor für Innovation, Fachkräfteentwicklung und demokratische Teilhabe sein. Daher arbeite die Universität stark mit regionalen Betrieben zusammen. „Wir haben nur zusammen eine 
Chance. Das bringt für beide Seiten Vorteile und die Studierenden können so von Erfahrungen in der Praxis profitieren und die Unternehmen bei der Produktforschung Erkenntnisse gewinnen.“, so Wolff. 
Im Anschluss an die Impulsvorträge moderierte der Journalist, Autor und Kabarettist Martin Stankowski einen spannenden Dialog der beiden Referenten. 
Mut, Zusammenarbeit und Zukunftsgeist 
Daran anschließend spannte Stankowski, vor dem historischen Gemälde im Rittersaal mit dem Bild des Grafen zu Berg bzw. Erzbischofs zu Köln bei seiner Ermordung durch seinen Vetter Friedrich von Isenberg stehend, mit seinem historischen und humorvollen Beitrag „Was wäre heute, wenn Graf Engelbert von Berg II. nicht ermordet worden wäre?“ den Bogen zwischen Geschichte und Gegenwart und sorgte so für einen unterhaltsamen Ausklang des Abends. Dabei gab es erstaunliche Erkenntnisse: So wäre u.a. das Bergische Land heute katholische Kernregion mit dem Bergischen Städtedreieck als politischem Zentrum anstatt Düsseldorf. Das Szenario kam besonders bei den Gästen aus dem Bergischen Städtedreieck gut an. 
Das Parlamentariertreffen machte deutlich: Das Bergische Land steht vor großen Herausforderungen – vom Strukturwandel über die Klimaanpassung bis hin zur Fachkräftesicherung. Doch in der Zusammenarbeit über Kreis- und Stadtgrenzen hinweg sieht die KAG ihre größte Stärke. „Kooperation, Wissenstransfer und Mut zur Zusammenarbeit“, so der Vorsitzende, „sind die Grundlagen, um das Bergische 
Land auch künftig erfolgreich und lebenswert zu gestalten. Das Bergische Land hat alles, was es für eine starke Zukunft braucht – kluge Köpfe, engagierte Menschen und den Mut zur Zusammenarbeit“, fasste der KAG-Vorsitzende zusammen. „Wer das Bergische Land gestalten will, muss seine Vielfalt verstehen – sozial, kulturell und wirtschaftlich.“ 
Zum Abschluss bedankte sich Santelmann bei den scheidenden Vorstandsmitgliedern, die alle ab dem 1. November in den Ruhestand gehen, für die großartige Zusammenarbeit in den letzten Jahren, die eindeutig dazu geführt habe, dass sich der „Du-Faktor“ in der Region merklich erhöht und so dazu beigetragen habe, dass Kooperation leichter möglich sei und wünschte dem zukünftigen Vorstand eine gute Gestaltungskraft zur Weiterentwicklung der Region. 


Zur Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Bergisch Land
Die KAG verfolgt seit ihrer Gründung im Jahre 1949 das Ziel, die regionale Kooperation auf der Ebene der Politik und der Verwaltung zu fördern sowie die Region durch geeignete Maßnahmen im Standortwettbewerb zu stärken. Dabei wird die Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft intensiviert und die strategische Ausrichtung der Regionalentwicklung verstärkt. Dem Vorstand gehören 
die Landräte der Kreise Mettmann, Oberbergischer Kreis und Rheinisch-Bergischer Kreis, die Oberbürgermeister der Städte Leverkusen, Wuppertal, Remscheid und Solingen, sowie als Gäste der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf und die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Regionalmanagements Region Köln/Bonn e.V., Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH und Region Düsseldorf-Mettmann an. 


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