Direkt zur Hauptnavigation Direkt zum Inhalt
Übernehmen

Ihr Behördenlotse

Ihr Wegweiser zu unseren Dienststellen. Geben Sie dazu einfach Ihren Suchbegriff ein, den Anfangsbuchstaben, oder wählen Sie direkt Ihr Thema:

Weimarer Republik und NS Zeit

Der Kreistag des Kreises Mülheim am Rhein in Bensberg vor dem Schloss (14. Juni 1926)

Die Weimarer Republik

1923 wurde durch eine Fusion der Kreissparkassen Köln-Land und Mülheim am
Rhein die Kreissparkasse Köln gebildet.
Die Bürgermeistereien Heumar und Wahn bildeten 1927 die Großgemeinde Porz. Als Folge der Industrialisierung waren Köln und die Städte im Bergischen Land, wie Solingen, Wuppertal und Remscheid enorm gewachsen. Köln hatte mit Merheim und der Stadt Mülheim große Teile des Kreises Mülheim 1914 vereinnahmt. Die ehemalige Verwaltungseinteilung entsprach daher nicht mehr den Bedürfnissen der Zeit und musste folglich angepasst werden.

Viele kleine Kreise waren hoch verschuldet und sollten zu rationelleren größeren
Kreisen zusammengelegt werden. Die preußische Regierung erhoffte sich auch Einsparungen innerhalb der Kreisverwaltungen.

Durch das Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinischwestfälischen Industriegebiets vom 29. Juli 1929 wurde eine größere kommunale Neugliederung durchgeführt. Der Kreis Solingen wurde in Folge dessen aufgelöst. Einige Gemeinden wurden Remscheid, andere Solingen und Wuppertal zugeordnet. Die verbleibenden Gemeinden bildeten dann den Kreis Solingen- Lennep, der 1931 in Rhein-Wupper Kreis umbenannt wurde. Durch Verordnung der preußischen Regierung wurde zum 1. Oktober 1932 der erste Rheinisch-Bergische Kreis aus dem Restkreis Mülheim und dem Kreis Wipperfürth gebildet.

Der Kreis sollte zunächst „Sülzkreis“ heißen, wurde dann jedoch „Bergischer Kreis“ genannt. Da Porz aber gegen die Zusammenlegung der Kreise Mülheim und Wipperfürth protestierte („Wirtschaftliche und geographische Verbindungen unserer Rheinischen Gemeinde mit dem Bergischen Land bestehen kaum oder nur in sehr geringem Ausmaße“) kam dann noch die Bezeichnung „Rheinisch“ zum „Bergischen Kreis“ hinzu, obwohl der Kreis nur 13 km Uferlänge zum Rhein hatte. Kreissitz blieb zunächst Köln-Mülheim. Erst 1932 konnte sich Bergisch Gladbach gegen Bensberg, Overath und Hoffnungsthal als Kreisstadt durchsetzen.

Die Kreisverwaltung zählte 1932 lediglich 78 Mitarbeiter. Zunächst plante man gegenüber des Bahnhofs in Bergisch Gladbach einen Verwaltungsneubau und kaufte daher dort ein Grundstück (später Arzneimittelfabrik Opfermann & Co). Mit der Unternehmervilla Zanders kaufte der Kreis dann aber doch ein repräsentatives Gebäude direkt gegenüber des Rathauses von Bergisch Gladbach und nutzte es als Sitz des Landrates. Der Kreistag hielt seine Sitzungen im Bergischen Löwen ab, da es in der Villa Zanders keinen geeigneten Sitzungssaal gab. Auch die Räumlichkeiten für die Verwaltungsmitarbeiter waren sehr beschränkt.

Kreishaus in der Villa Zanders (1954)
Notgeld des Kreises Wipperfürth (1923)
Wappenentwurf von Wolfgang Pagenstecher

NS-Zeit und 2.Weltkrieg

Man ging davon aus, dass Verwaltung und NSDAP weiter zusammen wachsen würden und dann das neue Verwaltungsgebäude der NSDAP-Kreisleitung an der Hauptstraße auch von der Kreisverwaltung genutzt werden könnte. Die Grundstücke in Mülheim und gegenüber des Bahnhofs wurden wieder veräußert.

1932 gab es Bestrebungen Bensberg mit Bergisch Gladbach zu vereinen, wogegen sich jedoch die Stadtverordnetenversammlung von Bensberg ausgesprochen hat. Der Rheinisch-Bergische Kreis erhält nach der Vorlage von Wolfgang Pagenstecher ein Wappen. Das Wappen zeigt im Schildhaupt auf grünem Grund das silberne Band des Rheins. 1932 grenzte der Rheinisch-Bergische Kreis mit Porz noch an den Rhein. Darunter ist symbolisch eine Burg dargestellt und daneben mit dem Bergischen Löwen das Wappen der Grafen von Berg, beides Bezugspunkte zu der Geschichte des Bergischen Landes. Nach der Gebietsreform am 1. Januar 1975 beschloss der Kreistag, das dem Vorgänger-Kreis 1938 endgültig verliehene Wappen für den neugebildeten Rheinisch-Bergischen Kreis weiterzuführen. Es wurde am 8. September 1976 durch den Regierungspräsidenten Köln genehmigt.

Sehr schnell nahmen die Verwaltungsaufgaben des Kreises und damit auch das Personal zu. Schon 1938 gab es die ersten Pläne, einen Erweiterungsbau zur Villa Zanders zu errichten. Während des Krieges blieb es jedoch zunächst bei Behelfsbaracken. Wichtige Abteilungen wurden gegen Ende des Krieges nach Lindlar und in die Jugendherberge Kappelensüng evakuiert.

1932 setzte die preußische Regierung Matthias Eberhard als Landrat ein, der jedoch bereits 1933 durch den NSDAP-Funktionär Julius Mennicken abgelöst wurde. Von 1933-1945 war der Landrat von den Weisungen des Kreisleiters der NSDAP Walter Aldinger abhängig. Nicht nur Großstädte wie Köln und das Ruhrgebiet sondern auch das Bergische Land wurden durch den zweiten Weltkrieg stark zerstört.

Wappengenehmigung des Preußischen Staatsministeriums (1938)
NS-Heim Schloss Venauen Rösrath (1945)
Straßenbunker in der Glasstraße (1950)
Kriegsfolgen im Bergischen, hier Engelskirchen (Anfang März 1945)