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Malkurs als Ventil für Erfahrungen und Erlebnisse auf der Flucht

Jugendliche finden Ort für Austausch mit Ablenkung vom Alltag

Rheinisch-Bergischer Kreis. Ankommen, runterkommen, auf andere Gedanken kommen: beim Malkurs des Kommunalen Integrationszentrums des Rheinisch-Bergischen Kreises fanden Jugendliche aus verschiedenen Ländern mit und ohne Flucht- und Zuwanderungsgeschichte einen Ort, um mit Kunst Erfahrungen und Erlebnisse zu verarbeiten und kreativ damit umzugehen. Nun startet dieeine Ausstellung „Kunst kennt keine Grenzen“ mit den Bildern und Zeichnungen der Nachwuchskünstler im Alter ab 14 Jahren im Kommunalen Integrationszentrum auf dem Zander-Gelände in Bergisch Gladbach.

Der Malkurs startete im Frühjahr im Bergisch Gladbach Jugendzentrum Q1 und bot den Jugendlichen zweimal in der Woche die Gelegenheit, bunte Anime-Zeichnungen mit dem Filzstift, Gemälde mit Ölfarben oder Skizzen mit dem Bleistift zu Papier oder auf die Leinwand zu bringen. Diplom-Designer und Künstler Andreas Veitschegger, der den Kurs leitete, führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 14 Jahren zunächst in die Grundlagen von Komposition, Gestaltungstechnik und den Umgang mit Materialien ein. „Die Jugendlichen haben dadurch ein Gerüst bekommen“, erläutert der Kursleiter, „und die Ideen kamen dann ganz von alleine.“

Die Technik versetzte die Jugendlichen aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan in die Lage, das auf der Flucht Erlebte, die Sorge um geliebte Menschen, die zurückgeblieben sind, auszudrücken oder aber auch Alltagserlebnisse zu thematisieren. Die Kunst ist das Ventil, um mit den Erfahrungen und Erlebnissen umzugehen. Dabei entstanden Bilder, die die gesamte Palette von fröhlich bis traurig abdecken. „Es hat mir sehr gutgetan, mich auf diese Weise den Erlebnissen zu nähern“, sagte eine Teilnehmerin, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland flüchtete, „außerdem habe ich neue Freundinnen gefunden.“

Im Malkurs sammelten die Jugendlichen schnell Erfolgserlebnis unter der Anleitung von Andreas Veitschegger und die Gruppe wuchs mit der Zeit fast zu einer Art von Familie zusammen. Neben den künstlerischen Arbeiten war der Austausch untereinander zu vielfältigen Themen mindestens ebenso wichtig. Der Künstler und KarrikaturistKarikaturist war dabei oft erster Ansprechpartner – auch zu vielen Themen über die Kunst hinaus.

In der friedlichen Atmosphäre des Q1 ging es schließlich darum, sich wohlzufühlen und anzukommen. So wichen die anfangs vorherrschenden Schüchternheit und Unsicherheit einer großen Entspanntheit und Lockerheit. Einige Malkurs-Teilnehmerinnen kamen häufig sogar direkt nach der Schule, um in dieser Atmosphäre abzuschalten. „Der Malkurs ist eine schöne Abwechslung vom Alltag“, fand eine Nachwuchs-Künstlerin, „und hier kann ich meine Sorgen und Probleme mit den anderen teilen.“

Dabei werden im Malkurs viele Sprachen gesprochen und fast nebenbei verbesserten die Jugendlichen auch ihre Deutschkenntnisse. Zusammen wurde in verschiedene Sprachen übersetzt, sodass es kein Problem war, in einen engen Austausch zu kommen, der mit der Zeit immer vertrauter wurde.

Die Ausstellung mit den Bildern der Nachwuchskünstlerrinnen und Nachwuchskünstler aus der Ukraine, Syrien, Afghanistan und Deutschland kann im Kommunalen Integrationszentrum, An der Gohrsmühle 25, Bergisch Gladbach, besucht werden.

Bild: adobestock/luigi giordano