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Unter der Lupe: Das Impfzentrum des Rheinisch-Bergischen Kreises

Unter der Lupe: Das Impfzentrum des Rheinisch-Bergischen Kreises

Am 30. September 2021 schließt das Impfzentrum in der RheinBerg Galerie seine Türen. Organisiert und geführt wurde die Einrichtung durch eine gemeinsame Leitung. Diese bestand aus Führungskräften des Kreises, ärztlichen Leiterinnen und Leitern sowie der Kassenärztlichen Vereinigung. Hinzu kamen Mitarbeitende der Hilfsorganisationen. Hier berichten sieben Beteiligte, was sie im Impfzentrum geleistet und wie sie die Zeit empfunden haben:

Klaus Eckl, Kreiskämmerer, Leiter Dezernat Personal und Finanzen
„Ich verantworte das Thema Impfen beim Rheinisch-Bergischen Kreis. Die kurzfristige Bereitstellung des Impfzentrums Ende 2020 und auch die Inbetriebnahme waren logistische Kraftakte, die sehr herausfordernd waren. Es war viel Abstimmungsarbeit zwischen ganz unterschiedlichen Stellen nötig, zwischen vielen verschiedenen Menschen und Organisationen. Das hat rückblickend trotz der Kurzfristigkeit gut geklappt. Zudem wurde bei der Unterstützung des Impfzentrums im Kreis viel Solidarität bewiesen, vom Einsatz der Mitarbeitenden, über die Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen und Feuerwehr, bis hin zu bürgerschaftlichem Engagement in Form von Fahr- oder Begleitdiensten. Das macht in der Rückschau zufrieden und stimmt auch für die Zukunft positiv.“

Gerhard Weber, Organisatorischer Leiter Impfzentrum:
„Ich habe den Betrieb des Impfzentrums organisiert, normalerweise leite ich beim Kreis den Bereich Betrieblicher Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement. Als wir im Februar das Impfzentrum in Betrieb genommen haben, gab es viele Besonderheiten, etwa aufgrund der Priorisierungen der Impfwilligen oder der wechselnden Verfügbarkeit von Impfstoff. Dazu kam eine dynamische Erlasslage des Landes. Aber alle Mitarbeitenden waren hoch engagiert und ich persönlich empfand die Bürgerinnen und Bürger rückblickend als sehr geduldig, verständnisvoll und dankbar für das Hilfsangebot. Am Ende waren wir unter den drei Impfzentren in NRW mit den höchsten Immunisierungszahlen. Das freut mich sehr.“

Frank Stobbe, Kassenärztliche Vereinigung
„Nach umfangreichen Vorbereitungen nahm am 8. Februar 2021 das Impfzentrum in Bergisch Gladbach die Arbeit auf; Menschen aus verschiedensten Berufen mit sehr unterschiedlichen beruflichen Erfahrungen. Sehr schnell wurde klar, dass alle gemeinsam vom Willen getragen waren, in dieser Pandemie das Beste zu geben. Dieser Team-Spirit blieb auch bis zum Schluss erhalten. Da vorher keine Möglichkeiten bestand, den Betrieb eines Impfzentrums zu üben, ergaben sich täglich neue Herausforderungen. Das erforderte von allen eine hohe Flexibilität und Kreativität. Um das zu schaffen, investierten viele sehr viel Zeit, oft auch Freizeit! All das wurde mit dem Ziel durchgeführt, dass die zur Impfung kommenden Menschen sich willkommen und gut betreut fühlten. Dieses Ziel ist in der überwiegenden Zahl der Fälle durch diese gemeinsame Kraftanstrengung erreicht worden. Fazit: Wir alle haben zur Bewältigung der Pandemie beigetragen. Diese Leistung konnte nur gemeinsam bewältigt werden.“

Dr. Hans-Christian Meyer, Ärztlicher Leiter Impfzentrum
„Die Impfzentren waren eine gute und sinnvolle Einrichtung. Von Anfang an alle Impfwilligen zu immunisieren – das hätten wir Hausärzte allein zahlenmäßig nicht bewältigen können. Und der Betrieb des Impfzentrums war sehr gut organisiert, die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht. Wir waren zum Schluss ein absolut eingespieltes Team. Deshalb finde ich es nun wichtig, dass wir die Kontakte und gewachsenen Strukturen der vergangenen Monate erhalten. So könnten wir auch künftig flexibel reagieren – auch nach der Schließung des Impfzentrums. In 24 Stunden wären wir wieder einsatzbereit.“

Ingeborg Schmidt, Deutsches Rotes Kreuz, Koordinatorin Impfzentrum
„Annahme der Gäste und Koordination – das waren die Hauptaufgaben, die ich zusammen mit meinem Sohn Steffen im Impfzentrum übernommen habe. Das war oft herausfordernd: Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich mit dem Impfen intensiv auseinandergesetzt, haben Vorgaben hinterfragt, wollten Kritik loswerden. Wir mussten viel Motivations- und Überzeugungsarbeit leisten. Aber es hat sich gelohnt, finde ich. Außerdem habe ich auch die Kalkulation des Impfstoffs übernommen, das war auch noch einmal eine große Aufgabe. Ich hoffe nun auf ein abschließendes Resümee, durch welches all unsere gemachten Erfahrungen gesichert werden – für die Zukunft. Man weiß ja nicht, was sie bringt.“

Nadine Spiegel, Johanniter Unfall-Hilfe e.V., Koordinatorin Impfzentrum
„Ich war im Impfzentrum zuständig für den Sanitätsbereich, also den Bereich, in welchem die Impflinge nach der Immunisierung verweilten, ehe sie wieder nach Hause gehen konnten. Dabei kam es gelegentlich vor, dass Menschen zum Beispiel kurz schwindlig wurde. Wir haben dann Getränke gereicht oder Traubenzucker, Blutdruck gemessen – meist war es dann schon wieder gut. Wir waren für alle Eventualitäten gerüstet, auch wenn sie – wie in vielen Fällen – gar nichts mit dem Impfen selbst zu tun hatten. Das reichte vom Unwohlsein übers zufällige Stolpern und Stürzen bis hin zu einem internistischen Notfall, mit dem eine Patientin unwissentlich bereits im Impfzentrum ankam. Sie wurde natürlich sofort in ein Krankenhaus gebracht. Es war eine aufregende Zeit, mit aufregenden Aufgaben. Wir von den Johannitern haben sie sehr gern gemacht.“

6. Frank Haag, Stellvertretender Leiter Feuerwehr Bergisch Gladbach
„Neben dem Impfzentrum und den Angeboten durch Haus- und Betriebsärzte wurden im Frühsommer durch die Feuerwehr Bergisch Gladbach zwei mobile Impfteams aufgestellt, die innerhalb der Kreisstadt und später auch im gesamten Kreisgebiet Immunisierungen anboten. Hervorheben möchte ich die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen dem Rheinisch-Bergischen Kreis als Auftraggeber, der Feuerwehr Bergisch Gladbach sowie den leitenden Impfärzten des Rheinisch-Bergischen Kreises. Es entstand so zum Beispiel einer der ersten Impf-Drive-Ins in Deutschland. In unzähligen Stunden der Organisation und Abstimmung konnten wir einen wichtigen Beitrag in der lokalen Pandemiebekämpfung und somit in der Gefahrenabwehr leisten.“

Johannes Deppe, Leiter Koordinierende Covid-Impfeinheit (KoCI)
„Nach der Schließung des Impfzentrums werden die flächendeckenden Impfungen durch die hausärztlichen Praxen übernommen. Für die Koordinierung außergewöhnlichen Impfgeschehens, etwa im Falle größerer Ausbruchsgeschehen oder neuer hochansteckender Varianten, gibt es künftig die Koordinierende Covid-Impfeinheit (KoCI). Die KoCI wird im Rheinisch-Bergischen Kreis eine kleine, flexible Einheit sein, die schnell reagieren und zum Beispiel mobile Impfungen organisieren kann. Man kann sie mit dem großen, komplexen Impfzentrum also nicht vergleichen, aber ich bin optimistisch, dass wir aufgrund der dort gemachten Erfahrungen gut werden starten können.“

Zahlen, Daten und Fakten zum Impfzentrum im Rheinisch-Bergischen Kreis:
Das Impfzentrum war vom 8. Februar bis zum 30. September 2021 in Betrieb.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis wurden insgesamt 385.674 Personen geimpft (Stand: 27.09.2021), davon waren 202.405 Erst- und 183.269 Zweitimpfungen.

Darunter waren 943 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 16 Jahren.

Bislang sind im Rheinisch-Bergischen Kreis alle Impfdosen abgerufen worden. Sie werden in bedarfsorientierten Mengen bestellt, anhand von gebuchten Terminen sowie aufgrund von Erfahrungswerten. Sollten am Tagesende Impfdosen übrig sein, können diese gelagert und später verimpft werden.

In Spitzenzeiten waren an 7 Tagen pro Woche in 12 Stunden am Tag immer mindestens 70 Menschen vor Ort im Einsatz, u.a. des Kreises für Leitung Impfzentrum, Koordinierende Einheit, Impfstoffbeschaffung, Terminvergabe und -koordination, Telefonhotline, Mailverkehr, IT u.s.w., von DRK /JUH für Bereiche Anmeldung, Wartebereiche, Nachbeobachtung, Rettungsdienst, sowie von der KVNO (Leitende Impfärzte, Impfärzte, medizinisches Hilfspersonal, Registrierung der Impflinge), Apothekerinnen und Apotheker (Rekonstitution Impfstoff) und Security.

Die Anzahl der verabreichten Immunisierungen lag zu Spitzenzeiten bei bis zu 1800 am Tag. In der vergangenen Woche (KW 38) lag die Anzahl der täglichen Impfungen bei ca. 130 bis max. 360 pro Tag.

Seit Juli 2021 wurden über die beiden mobilen Impfteams der Feuerwehr über 8.000 Impfungen organisiert. In Summe wurden durch die Teams der Feuerwehr Bergisch Gladbach über 11.000 Impfungen verabreicht.

Nach der Schließung des Impfzentrums können sich Impfwillige – neben den weiter bestehenden, mobilen Angeboten – an die hausärztlichen Praxen wenden. Sollte es einmal nicht möglich sein, die Immunisierung in der jeweiligen Hausarztpraxis zu erhalten oder sollten Betroffene keine Hausarztpraxis haben, können sie unter folgendem Link https://coronaimpfung.nrw/impfzentren/impfregister eine Liste einsehen. Hier sind entsprechende Praxen verzeichnet, welche impfen und hierfür kontaktiert werden können.

Die Organisation der mobilen Impfteams wird umgestellt, bleibt aber erhalten: Neben Sonderaktionen an Schulen und bei besonderen Veranstaltungen wird weiterhin ein mobiles Impfteam in den Kommunen unterwegs sein. Die Ausstattung und Organisation erfolgen weiterhin über die Feuerwehr Bergisch Gladbach. Das Personal wird durch den Rheinisch-Bergischen Kreis gestellt.

Bilder: https://t1p.de/9zgp

© Rheinisch-Bergischer Kreis

Frank Haag: © Feuerwehr Bergisch Gladbach - Nadine Spiegel 2: © Johanniter Unfallhilfe

von: Rheinisch-Bergischer Kreis/Pressestelle

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