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6. Bildungskonferenz für den Rheinisch-Bergischen Kreis: Rund 180 Akteure diskutierten zu Zukunftsanforderungen an die Bildungsregion

6. Bildungskonferenz für den Rheinisch-Bergischen Kreis: Rund 180 Akteure diskutierten zu Zukunftsanforderungen an die Bildungsregion
Foto: Die rund 180 Teilnehmenden begrüßten die Gastgeber Dr. Erik Werdel, Kreisdirektor Rheinisch-Bergischer Kreis (9. v. l.) und Claudia Rudel, Bezirkskoordinatorin Regionale Bildungsnetzwerke bei der Bezirksregierung Köln, (11. v. l.); Bildquelle: Markus Abels

Zur gemeinsamen Bildungskonferenz des Rheinisch-Bergischen Kreises und der Bezirksregierung Köln kamen rund 180 Expertinnen und Experten aus Schule, Hochschule, Kita, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und weiteren Bereichen zusammen, um gemeinsam über Bildungsstrukturen und -angebote in der Region zu beraten – und das entlang der gesamten Bildungskette von der Kita bis zum Übergang in die Schule und das Berufsleben. In ihrer 6. Auflage seit dem Jahr 2009 beschäftigte sich die Bildungskonferenz in diesem Jahr mit dem Thema „Starke Kinder – starke Region. Wie steuern Kinder und Jugendliche erfolgreich ihre Bildungsbiografie?“.

„Jedes einzelne Kind und jeden Jugendlichen seinem Potenzial entsprechend fördern“
Im Mittelpunkt der Bildungskonferenz stand, an welchen Stellen im Bildungssystem frühe Eingrenzungen von Lebens- und Bildungswegen erfolgen und wo dadurch gegebenenfalls auch Berufswahlperspektiven verschlossen bleiben. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels gilt: Wer morgen gut ausgebildete Fachkräfte benötigt, muss heute jedes einzelne Kind und jeden Jugendlichen seinem Potenzial entsprechend fördern“, unterstrich Kreisdirektor Dr. Erik Werdel zur Eröffnung die Bedeutung des Konferenzthemas und ergänzte, dass „wir Menschen aus ganz unterschiedlichen Institutionen zusammenbringen.“ Claudia Rudel, Bezirkskoordinatorin Regionale Bildungsnetzwerke bei der Bezirksregierung Köln machte mit Blick auf die bereits geleistete Netzwerkarbeit der Region deutlich: „Das Bildungsnetzwerk im Rheinisch-Bergischen Kreis hat Pionierarbeit geleistet und Trends gesetzt.“

In seiner Keynote zum Auftakt der Bildungskonferenz stellte Prof. Dr. Ulrich Weiß Bedingungen und Möglichkeiten vor, wie mit regionalen Netzwerken der Aufbau erwerbsbiografischer Eigenverantwortung von Kindern und Jugendlichen gefördert werden kann. Seinen Erkenntnissen nach hängt der Übergang in Ausbildung, Studium und Erwerbsleben maßgeblich davon ab, ob und wann Jugendliche und junge Erwachsene sich in den „Chefsessel“ ihrer eigenen Biografie setzen. In diesen Sessel können die Jugendlichen von Erwachsenen, die sie begleiten, nicht gezwungen werden. Häufig stellen sich Erwachsene diesen auch ganz anders vor, als die Jugendlichen selbst. Wichtig sei für diese das Gefühl, für die Geschicke des eigenen Lebens selbst verantwortlich zu sein, Räume zum Ausprobieren und zur Übernahme von Aufgaben zu bekommen und damit Anerkennungschancen zu schaffen. Und dabei spielen regionale Netzwerke eine wichtige Rolle. „Wir müssen die Jugendlichen empowern und ihnen zutrauen, eigene Entscheidungen bei der Berufswahl zu treffen“, betonte Prof. Dr. Ulrich Weiß, der ergänzte, dass „wir ihnen Verantwortung geben müssen.“

Impulse gegeben, gemeinsame Weiterarbeit beraten
Die Fachakteure aus dem gesamten Kreisgebiet brachten im Bergisch Gladbacher Kreishaus ihr vielfältiges Know-how ein, um neue Impulse für das Bildungsnetzwerk zu geben und die gemeinsame Weiterarbeit zu beraten. Dabei standen wichtige Fragestellungen im Mittelpunkt: Sind Bildungsräume und Bildungsangebote in der Region derart gestaltet, dass dort zukünftig alle Kinder und Jugendliche bestmöglich erreicht, ausgebildet und gestärkt werden können? Wie müssen sich Bildungsinstitutionen, Kommunen und Handelnde aufstellen, damit im Bildungssystem möglichst niemand verloren geht? Welche Entwicklungen bei den jungen Menschen, in ihren Elternhäusern, auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft müssen beachtet werden, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und entsprechend zu agieren?

Die Fragestellungen diskutierten die Bildungsexpertinnen und -experten während der Bildungskonferenz in vier Arbeitsforen und gaben ihre Einschätzungen und Handlungsempfehlungen ab, die anschließend in den Gremien des Bildungsnetzwerks des Rheinisch-Bergischen Kreises beraten werden.
In Forum 1, das sich mit der Phase vom Kleinkind zum Schulkind beschäftigte, ging es darum, mögliche Freiräume in Kita und Schule zu identifizieren, um die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder gezielt zu fördern. Mit dem nächsten Schritt vom Kind zum Jugendlichen setzte sich Forum 2 auseinander. Bei diesem stand die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen im Spannungsfeld von digitalen Medien und sozialen Netzwerken im Fokus. Eine weitere Arbeitsgruppe griff den Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen auf. Diskutiert wurden dabei unterbewusste Logiken der Berufswahl und Handlungsansätze unter anderem in Schulen und Betrieben für eine anerkennungssensible berufliche Orientierung. Die Bedeutung von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte und Ansätze zur Potenzialstärkung dieser Zielgruppe als wichtige Botschafterinnen und Botschafter für das Schulsystem thematisierte das vierte Fachforum.

Auf einem „Markt der Informationen“, der die Konferenz flankierte, stellten sich zudem verschiedene Akteure des Kreises mit ihren Angeboten unter anderem zur Förderung von Bildung und Teilhabe, von MINT-Kompetenzen, zur Sprachförderung und vielem mehr vor.


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