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32 neue Medienscouts führen Mitschülerinnen und Mitschüler durch die digitale Welt – Information und Hilfe auf Augenhöhe

32 neue Medienscouts führen Mitschülerinnen und Mitschüler durch die digitale Welt – Information und Hilfe auf Augenhöhe
Bild: Der letzte Qualifizierungsworkshop der Medienscouts fand online statt. Dabei wurden digitale und analoge Elemente geschickt kombiniert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen dabei viel mit, um anderen Jugendliche in der digitalen Welt mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können. Screenshot: Rheinisch-Bergischer Kreis

Die digitale Welt bietet zahllose Chancen und nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Allerdings lauern dort auch Risiken und Gefahren für Jugendliche, wenn diese zu unbedarft unterwegs sind. Den Weg durch diesen digitalen Dschungel lotsen an den Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis seit einigen Jahren ausgebildete Medienscouts, die ihre Mitschülerinnen und Mitschüler beraten und unterstützen – ein Angebot des Regionalen Bildungsnetzwerks des Rheinisch-Bergischen Kreises. Jetzt wurde die Qualifizierung einer weiteren Generation von Medienscouts aus acht Schulen abgeschlossen, um für Orientierung in der oftmals unübersichtlichen digitalen Welt zu sorgen. Das ist aktuell ein besonders wichtiges Thema, da während der Corona-Pandemie die Mediennutzung von Jugendlichen deutlich angestiegen ist. Die 32 neuen Medienscouts sowie 16 neu ausgebildete Beratungslehrerinnen und -lehrer engagieren sich in folgenden Schulen: Friedrich-Fröbel-Schule Moitzfeld, Albert-Einstein-Schule Rösrath, Integrierte Gesamtschule Paffrath, Albertus-Magnus-Gymnasium Bensberg, Nelson-Mandela-Gesamtschule Bergisch Gladbach, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Bergisch Gladbach, Realschule im Kleefeld Bergisch Gladbach und Sekundarschule Overath. Bemerkenswert ist, dass sich wieder zwei Förderschulen erfolgreich beteiligt haben. Medienscouts sind inzwischen an fast allen weiterführenden im Rheinisch-Bergischen Kreis aktiv.

Angebot auf Augenhöhe
Die Medienscouts unterstützen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler dabei, die vielfältigen digitalen Angebote selbstbestimmt, kritisch und kreativ nutzen zu können. Aber natürlich warnen sie auch vor Fallen im Netz. „Das Besondere ist, dass sich Medienscouts und die ratsuchenden Jugendlichen auf Augenhöhe befinden, wodurch ein vertrauensvoller Austausch stattfindet“, erklärte Sophia Tiemann, Leiterin des Amts für Bildung und Integration des Rheinisch-Bergischen Kreises, beim Abschluss-Workshop. Daher nähmen viele Jugendliche das Angebot gerne an. „Die Aufgabe als Medienscout kann keine Lehrerin und kein Lehrer übernehmen“, betonte Mario Heese von der Bezirksregierung Köln bei der Veranstaltung. „Ihr habt besondere Kenntnisse, wie sich Eure Mitschülerinnen und Mitschüler in der digitalen Welt bewegen.“ Zudem beglückwünschte er die Lehrerinnen und Lehrer für ihr besonderes Engagement an den Schulen.


Schülerinnen und Schüler trotzen Corona-Pandemie

In insgesamt fünf Workshops setzten sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihrer Ausbildung zum Medienscout mit Themen wie Gewaltvideos auf dem Handy, dem Teilen von urheberrechtlich geschützten Fotos und Videos in Sozialen Netzwerken oder illegalen Film- und Musikdownloads auseinander. Cybermobbing, Fake News und das Smartphone waren weitere wichtige Themen. „Es war diesmal schwerer, die Qualifizierung zu absolvieren. Corona hat uns viele Hürden in den Weg gestellt, die wir aber gemeinsam übersprungen haben“, machte Sophia Tiemann bei der Online-Veranstaltung deutlich und ergänzte, „wir sind umso glücklicher, nun eine weitere Generation Medienscouts zu bekommen. Ich gratuliere Euch ganz herzlich.“ Einen großen Anteil an der erfolgreichen Qualifizierung der Medienscouts hatte die Landesanstalt für Medien, die gemeinsam mit dem Regionalen Bildungsnetzwerk im Rheinisch-Bergischen Kreis die Online-Formate und dafür abgestimmten Inhalte bereitstellte. Mit den lebendigen und interaktiven Workshops begeisterten die Referenten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.


Die ersten zwei Workshops wurden Anfang 2020 noch im Kreishaus als Präsenzveranstaltungen durchgeführt. Danach wirbelte die Corona-Pandemie die Planungen aber kräftig durcheinander. Im Herbst vergangenen Jahres fanden zwei weitere Workshops statt, in einem Hybridformat mit den Medienscouts sowie ihren Lehrkräften vor Ort, die per Videokonferenz zusammengeschaltet wurden. Die Aussetzung des Präsenzunterrichts an den Schulen sorgte für eine weitere Unterbrechung. Kurz vor den Sommerferien konnte endlich der letzte Workshop – ebenfalls online – absolviert und die Qualifizierung der Medienscouts abgeschlossen werden.


Workshop „Digitale Spiele“ mit interaktiven Aufgaben und spannenden Spielen

Im letzten Workshop beschäftigten sich die Medienscouts mit dem Thema „Digitale Spiele“. Von diesen gehen beispielsweise durch versteckte In-Game-Käufe Gefahren aus, die nicht sofort erkennbar sind. Immer mehr Anbieter stellen Spiele kostenfrei zur Verfügung, verdienen mit den integrierten Kaufangeboten aber viel Geld. Waffen, Zubehör oder „Skins“ für die Games werden zu begehrten Objekten bei Kindern und Jugendlichen. Mit verschiedenen interaktiven Aufgaben und Spielen nahmen sich die Medienscouts des Themas an. Zum Warm-up hatten die Schulgruppen den Auftrag, angelehnt an das Spiel Minecraft, Türme mit im Raum vorhandenen Gegenständen zu errichten. Die Friedrich-Fröbel-Schule baute kurzerhand den Raum um und nutzte die Tische für einen besonders hohen Turm. Diese Aufgabe ist ein schönes Beispiel für ein hybrides Format, das digitale und analoge Elemente kombiniert. Ebenfalls wurden in einem Quiz Fragen aus den Kategorien Zahlen und Fakten, Retro, Jugendschutz und gefährdende Inhalte gestellt, welche die Medienscouts im Chat beantworteten. Zum Abschluss diskutierten die Medienscouts in verschiedenen Rollen. Sie nahmen dafür die Perspektiven von Eltern, Spieleindustrie, Kinderärzten und Gamern ein und traten sehr überzeugend auf. Dabei brachten die Medienscouts wichtige Aspekte wie die Begrenzung der Spielzeit zur Sprache.


Hintergrund

Das Projekt „Medienscouts NRW“ wurde 2012 von der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) ins Leben gerufen und wird seitdem jedes Jahr gemeinsam mit Kommunen in ganz Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Dabei geht es darum, Jugendliche als Medienscouts dafür auszubilden, die Risiken medialer Angebote zu erkennen und auf diese zu reagieren. Mit diesem Wissen stehen die Medienscouts dann ihren Mitschülerinnen und -schülern zur Seite und helfen ihnen im Umgang mit sozialen Netzwerken, Online-Spielen und Co. Begleitet werden sie von sogenannten Beratungslehrkräften, an die sie sich selbst bei Fragen zu Inhalten oder zum Umgang mit an sie herangetragenen Problemen wenden können. Diese haben darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der dauerhaften Verankerung der Medienscouts in der jeweiligen Schule.


Weitere Informationen sind auf der Webseite des Rheinisch-Bergischen Kreis verfügbar: www.rbk-direkt.de/medienscouts.aspx



von: Rheinisch-Bergischer Kreis

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