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Neues Modell für mehr Personal in Kitas: Qualifizierter Quereinstieg geht an den Start

Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist eine der aktuell zentralsten Herausforderungen in unterschiedlichsten Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Sozial- und Erziehungsberufe und damit die Kitas sind in besonderem Maße vom Fachkräftemangel betroffen. Angesichts dieser Herausforderung möchte die Landesregierung weiter dafür sorgen, dass unsere Kleinsten und ihre Familien verlässliche und gute frühkindliche Bildungsangebote erhalten. Das Land arbeitet daher intensiv an Lösungen, um mehr Beschäftigte für die Kitas zu gewinnen und so Familien, Träger und auch das bestehende Personal zu entlasten.

Eine neue und vielversprechende Maßnahme ist der Qualifizierte Quereinstieg in die Kinderbetreuung (QiK). Gemeinsam mit vier Kommunen bringt das MKJFGFI das Modell in den kommenden Monaten an den Start. Zum neuen Kita-Jahr sollen somit erste Personen für eine Tätigkeit in der frühkindlichen Bildung gewonnen werden. Der Qualifizierte Quereinsteig soll das Potenzial von Menschen heben, die aktuell noch nicht in der frühkindlichen Bildung arbeiten, aber sich für das Berufsfeld interessieren. Oder aber beispielsweise über eine Tätigkeit als Kita-Helfer oder Kita-Helferin bereits einen ersten Einstieg in das System gefunden haben und sich nun pädagogisch weiterqualifizieren wollen. Zudem möchte das Modell lebenserfahrene Personen erreichen, die eine neue berufliche Herausforderung suchen und eine spannende Tätigkeit in der frühkindlichen Bildung aufnehmen möchten.

Gemeinsam mit vier Kommunen und den Landesjugendämtern haben das Kinder- und Jugendministerium sowie das Ministerium für Schule und Bildung ein Curriculum erarbeitet. An der Pilotphase nehmen die Stadt Aachen, der Rheinisch-Bergische Kreis, der Kreis Steinfurt sowie die Stadt Mönchengladbach teil. Das Ausbildungsmodell zielt darauf ab, die Qualitätsstandards in der Bildung und Betreuung sicherzustellen und gleichzeitig mehr Personen einen beruflichen Einstieg in die Kita zu ermöglichen. So kommen die Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger nach einer ersten Anfangsqualifikation (120 Stunden Unterrichtseinheiten) zügig in den Kindertageseinrichtungen zum Einsatz und absolvieren im Anschluss für zwei Jahre berufsbegleitend Fortbildungen (weitere 360 Stunden Unterrichtseinheiten). Danach können die Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger eine verkürzte Kinderpflege-Ausbildung aufnehmen. Für die koordinierende Arbeit in den Kommunen stellt das Land den teilnehmenden Kommunen in diesem Jahr einen Zuschuss von 80 Prozent der Personalkosten zur Verfügung. Weitere Zuschüsse können die Träger zudem über die Jobcenter und Arbeitsagenturen erhalten.

Kinder- und Jugendministerin Josefine Paul: „Der Fachkräftemangel ist aktuell eine immens große Herausforderung für unsere Gesellschaft. Wir wissen aber gleichzeitig, dass es viele Menschen gibt, die sich für eine der vielfältigen und sinnstiftenden Tätigkeiten in den Kindertageseinrichtungen interessieren. Mit dem Qualifizierten Quereinstieg QiK bieten wir neuen Zielgruppen die Chance auf eine zukunftsfeste und interessante Beschäftigungsmöglichkeit in der frühkindlichen Bildung. Dabei ist uns wichtig, dass wir keine Abstriche in der Qualität machen und jede teilnehmende Person eine hochwertige Ausbildung mit einem anerkannten Abschluss erhält. Wir wollen angesichts der steigenden Personalbedarfe einen weiteren Zugang zu einer Tätigkeit in der frühkindlichen Bildung eröffnen und damit auch diejenigen, die bereits in unseren Kitas tätig sind, unterstützen und entlasten. Wir ermöglichen einen sehr schnellen und zielgerichtete Weg zur Aufnahme einer Tätigkeit in einer Kindertageseinrichtung. Aus diesem Modell soll zukünftig eine flächendeckende und wirksame Unterstützung für unser Kita-System entstehen.“

Im Kreis Steinfurt kooperieren im Rahmen der Umsetzung des Modellprojektes die vier Stadtjugendämter und das Kreisjugendamt mit insgesamt rund 320 Kindertageseinrichtungen sowie dem Jobcenter Kreis Steinfurt, der Agentur für Arbeit, den Weiterbildungsträgern und den Berufskollegs. „Wir freuen uns, als Pionierkreis am Projekt mitzuwirken und auf unsere gut funktionierenden Netzwerke zurückgreifen zu können“, bestätigt Sozial- und Jugenddezernent Tilman Fuchs.

Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen betont: „QiK bietet Menschen auf neuen Wegen einen Zugang zum Beruf der Kinderpflege. Die enge Zusammenarbeit mit Jobcentern und der Bundesagentur für Arbeit hilft uns in Aachen sehr und trägt dazu bei, dem massiven Fachkräftemangel in unseren Kitas entgegenzutreten.“

Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises: „Wir möchten im Rheinisch-Bergischen Kreis Fachkräfte gewinnen, qualifizieren, fördern und halten. Ich begrüße es daher sehr, dass der Rheinisch-Bergische Kreis gemeinsam mit dem AWO Bildungswerk Rheinberg-Oberberg und der Stadt Bergisch Gladbach an dem Projekt Qualifizierter Quereinstieg QiK teilnimmt. Hier erhalten interessierte Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger neue berufliche Perspektiven in einem anspruchsvollen und zukunftssicheren Arbeitsfeld. Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeitgleich mit ihrer Ausbildung auch ihre Arbeit aufnehmen, bietet das Modell den Kita-Trägern schnell einen echten Mehrwert. Vor allem aber unterstützt das Projekt die Träger dabei, die Fachkräfte zu gewinnen, die für eine qualitativ hochwertige Versorgung unserer Kinder notwendig sind. Denn es geht nicht nur darum, den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz gewährleisten zu können. Unser Anspruch ist vielmehr, dass Kinder in einem liebevollen Umfeld optimal versorgt und professionell gefördert werden.“

Mönchengladbachs Stadtdirektorin Dörte Schall: „Wir setzen auf einen qualitativ hohen Ausbau der Kitas in unserer Stadt. Deshalb ist es uns eine Herzensangelegenheit, kompetente Fachkräfte für die Einrichtungen zu gewinnen. Als Modellkommune des Landes konnten wir bereits gute Erfahrungen sammeln. Darum freuen wir uns auf dieses neue, innovative Projekt. Die Qualifizierung von geeignetem und lebenserfahrenem Personal ist für uns ein richtiger Baustein, um die beste Bildung für unsere Kinder von Anfang an zu ermöglichen.“


von: Land Nordrhein-Westfalen - Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration

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