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Was macht der Kreis, um die Region gegen Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen?

Unter dem Stichwort „Klimaanpassung“ entwickelt der Kreis Strategien, um die Region auf die bereits eintretenden Folgen des Klimawandels wie extreme Wetterereignisse vorzubereiten und zu schützen. Doch was bedeutet das genau? Elke Reichert, Kreis-Dezernentin für Umwelt und Planung, gibt Antworten!

Klimaanpassung – ist das einfach ein anderes Wort für Klimaschutz?

Nein, hier gibt es einen Unterschied. Kurz gesagt, hat Klimaschutz das Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und so die Erderwärmung – den Klimawandel – zu stoppen bzw. zu verlangsamen. Der Rheinisch-Bergische Kreis treibt den Klimaschutz durch das Integrierte Klimaschutzkonzept intensiv voran, zum Beispiel mit dem Ausbau nachhaltiger Mobilität. Unter „Klimaanpassung“ versteht man dagegen Maßnahmen, die den Auswirkungen des Klimawandels entgegensteuern sollen. Denn schon heute sind diese nachweislich spürbar – und dass auch vor unserer eigenen Haustür. Sowohl der Klimaschutz selbst als auch die Anpassung an den Klimawandel sind also wichtige Aufgaben des Kreises.

Und was unternimmt der Kreis, um die Region an das wandelnde Klima „anzupassen“?

Der Rheinisch-Bergische Kreis erstellt aktuell ein Konzept zur Anpassung an den Klimawandel. Darin werden zunächst die (möglichen) Folgen des Klimawandels im Kreisgebiet analysiert. Das sind zum Beispiel die trockenen Hitze-Sommer einerseits und der öfter auftretende Starkregen andererseits. Diese extremen Wettereignisse haben zum Beispiel Auswirkungen auf unsere Umwelt, die menschliche Gesundheit sowie die Land- und Forstwirtschaft. Teil des Konzeptes ist es, Maßnahmen zu entwickeln, die auf den Rheinisch-Bergischen Kreis und seine Kommunen zugeschnitten sind. Diese sollen helfen, die Folgen solcher extremen Wetterereignisse abzumildern. Das Konzept soll in der zweiten Jahreshälfte 2021 fertiggestellt werden und als Grundlage für eine kreisweite Klimawandelvorsorge-Strategie dienen.

Warum wurde für das Konzept in diesem Jahr eine Online-Umfrage zu Klimaereignissen und Wetterextremen im Rheinisch-Bergischen Kreis durchgeführt?

Die Menschen vor Ort kennen lokale Klimaveränderungen und deren direkten Folgen natürlich am besten. Mit der Online-Umfrage haben wir Meldungen von Bürgerinnen und Bürger zu wetterbedingten Schadensfällen und möglichen Lösungsideen gesammelt. Diese Informationen helfen uns, neue Erkenntnisse zu gewinnen und die Ergebnisse unserer Datenanalyse zu bestätigen. Bürgerinnen und Bürgern konnten auf einer Kreis-Karte markieren, wo sie im Rheinisch-Bergischen Kreis bereits eine Klimawandelfolge erlebt haben. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Orte in der Stadt oder auf dem Land, an denen sich im Sommer die Hitze besonders gestaut und Alt wie Jung aufs Gemüt geschlagen hat. Es wurden auch Orte genannt, an denen ein Starkregenereignis den Keller oder ähnliches geflutet haben. Darüber hinaus konnten die Rhein-Bergerinnen und Rhein-Berger Orte melden, wo Felder und Wälder durch Hitze, Dürre oder Starkregen Schaden genommen haben. Dabei war es egal, ob das Ereignis in diesem, vor fünf oder vor zehn Jahren stattgefunden hat.

Hätte mit dem Teilkonzept zur Anpassung an den Klimawandel und der Starkregengefahrenkarte das Starkregen-/Hochwasserereignis im Juli 2021 verhindert werden können?

Nein, natürlich hätte das Ereignis nicht durch unser Konzept und unsere Starkregengefahrenkarte verhindert werden können. Jedoch hätten die Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld in Kenntnis Ihrer Lage und Situation bei Starkregen eventuell präventive Maßnahmen zum Schutze ihres Eigentums ergreifen können. Auch wenn das Ereignis vom Juli 2021 in Dauer und Intensität nicht den Simulationsgrundlagen unser Starkregengefahrenkarte entsprach, sind nach ersten Sichtungen der überwiegende Teil der betroffenen Stellen im Kreisgebiet als gefährdete Bereiche auf der Starkregengefahrenkarte wiedergefunden worden.

Wie wird der Rheinisch-Bergische Kreis zukünftig im Thema Starkregen tätig?

Die Bewältigung des Themas „Starkregen“ muss als kommunale Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden. Hierzu müssen Kommunen, Wasserverbände, Bürgerinnen und Bürger und der Kreis gemeinsam Maßnahmen erarbeiten, die sinnvoll und umsetzbar sind, um die Folgen von Starkregenereignissen abzumildern.

Der Rheinisch-Bergische Kreis wird in Zukunft nicht nur zum Thema Starkregen, sondern im gesamten Thema Klimaanpassung tätig. Die Informationsbildung für Bürgerinnen und Bürger steht hier klar im Vordergrund. Neben Starkregen werden wir uns den Themen Hitzestress und Gesundheit der gesamten Bevölkerung widmen. Infoaktionen, Erstellung von Informationsmaterialien, Vorträge etc. zur Sensibilisierung der Bevölkerung zum Thema und zur Prävention von Schäden sind fest eingeplant.